
Herpes kann sehr nervig sein. Eine überraschende Methode kann jedoch helfen.Bild: imago images / tommyandone
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Was wäre, wenn man sich statt Spritzen einfach einen Kaugummi schnappen könnte, um Viren wie Influenza oder Herpes in Schach zu halten? Genau das könnte bald Realität werden – dank einer bahnbrechenden Entwicklung.
15.04.2025, 17:2915.04.2025, 17:29
Es klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, könnte aber ein echter Gamechanger in der Virusprävention werden: Ein Kaugummi, der beim Kauen Viren im Mund-Rachenraum neutralisiert – also genau dort, wo viele Erreger ihre Reise beginnen.
Genau den gibt es nun jedoch und Wissenschaftler:innen der University of Pennsylvania haben in einer Studie seine Wirksamkeit nachgewiesen. Wenn sich die bisherigen Ergebnisse in Studien an Menschen bestätigen lassen, wäre das ein Durchbruch bei der Eindämmung von Virus-Erkrankungen.
Grippe- und Herpesviren von Kaugummi stark eingedämmt
Ausgesucht wurden für die Studie Influenza-A-Stämme (H1N1 und H3N2) und zwei Stämme des Herpes-simplex-Virus (HSV-1 und HSV-2), weil bei ihnen die Übertragung über den Mund deutlich höher sein soll als über die Nase.
Schon 40 Milligramm des Kaugummi-Wirkstoffs sollen reichen, um die Herpes- und Grippe-Viruslast um mehr als 95 Prozent zu senken – das berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift "Molecular Therapy". Und das sogar ohne Nebenwirkungen oder medizinischen Aufwand.
Die Forschung knüpft an ein ähnliches Projekt aus der Corona-Zeit an. Damals hatte das Team einen Kaugummi mit Zimtgeschmack entwickelt, der das Spike-Protein von SARS-CoV-2 blockierte – mithilfe eines gentechnisch produzierten Proteins. Die neuen Erkenntnisse bauen auf diesem Ansatz auf, gehen aber noch einen Schritt weiter.
Kaugummi basiert auf Bohne: Viele Vorteile
Das Ganze mutet zwar wie komplizierte Raketenwissenschaft an, basiert aber auf einer unscheinbaren Bohne: der Lablab purpureus, auch bekannt als Helmbohne.
Diese Hülsenfrucht hat es in sich. Sie enthält nämlich ein natürliches Protein namens FRIL, das Viruspartikel im Mund wie ein Magnet anzieht und sie so unschädlich macht.
Laut "Berliner Morgenpost" verklumpen die Viren dadurch und verlieren ihre Fähigkeit, Zellen zu infizieren. Und falls sie es doch irgendwie schaffen, in eine Zelle zu gelangen, kann FRIL ihnen sogar folgen, ihre weitere Verbreitung im Körper blockieren und so eine Infektion verhindern.
Ein weiteres Plus: Der Wirkstoff ist ziemlich robust. Während herkömmliche antivirale Medikamente oft kühl gelagert werden müssen, bleibt das FRIL-Protein im Bohnenpulver laut Tests fast zwei Jahre lang aktiv. Und im Kaugummi sogar noch länger, selbst bei Raumtemperatur.
Gesundheit durch Kaugummi – künftig auch für Vogelgrippe?
Die WHO betont regelmäßig die Bedeutung von Impfungen und antiviralen Strategien zur Vorbeugung von Epidemien. Genau hier könnte der Kaugummi ein ergänzendes Werkzeug sein – einfach in der Anwendung, günstig in der Herstellung und potenziell massentauglich.
Außerdem bekämpft der Kaugummi Viren direkt im Mund – dort, wo sich viele von ihnen am effizientesten ausbreiten. Als Nächstes wollen die Forschenden ihre Entwicklung in klinischen Studien an Menschen testen.
Gleichzeitig laufen bereits Überlegungen, ob das Bohnenpulver auch gegen das Vogelgrippevirus H5N1 eingesetzt werden kann. Denn gerade bei den jüngsten Ausbrüchen in Nordamerika wurde deutlich, wie dringend neue Strategien gebraucht werden.
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