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Krebs an Kopf und Hals: Neues Medikament macht Patienten Hoffnung

Hirntumor x-ray
MRT-Bild von einem Tumor. Bild: pexels / Anna Shvets
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Neue Immuntherapie macht Hoffnung auf bessere Behandlung von Kopf- und Halskrebs

Pembrolizumab heißt das Medikament, das zu einer Revolution bei der Behandlung von Krebs führen könnte. In einer weltweiten Studie blieben Patient:innen zudem deutlich länger krankheitsfrei als mit der bisherigen Behandlung. Nun steht eine Zulassung kurz bevor.
05.06.2025, 14:3305.06.2025, 14:33
Julinka Altenburg
Julinka Altenburg
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Es ist eine medizinische Sensation, wie sie nur selten vorkommt. Ein neues Medikament zur Immuntherapie hat in einer weltweiten Studie gezeigt, dass es gegen Kopf- und Halskrebs deutlich wirksamer sein kann als bisherige Behandlungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research vorgestellt.

Kopf- und Halskrebs umfasst Krebsarten, die überall im Kopf oder Hals entstehen können, einschließlich des Mundes, der Speiseröhre, des Raums hinter der Nase, der Speicheldrüse oder des Stimmbandes.

Viele Krebserkrankungen sind nach wie vor schwer behandelbar, aber dieser Durchbruch macht vielen Fachleuten Mut: Denn seit über 20 Jahren gab es für diese Krebsart kaum Fortschritte. Jetzt aber zeigt das Medikament Pembrolizumab, dass das eigene Immunsystem stärker sein kann als der Tumor.

Studie mit über 700 Patient:innen macht Hoffnung

Pembrolizumab ist ein Medikament aus der modernen Krebsmedizin, das zur Immuntherapie gehört. Anders als eine Chemotherapie greift es den Tumor nicht direkt an – sondern hilft dem eigenen Immunsystem, die Krebszellen zu erkennen und zu zerstören.

Das Medikament wirkt, indem es dem Krebs die Möglichkeit nimmt, sich zu tarnen. Krebszellen benutzen ein bestimmtes Protein, um sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Pembrolizumab blockiert diesen Trick – und hilft den Abwehrzellen dabei, den Krebs zu erkennen und anzugreifen.

Im Dezember 2018 fing die dritte Phase der Studie an, die von Forschern der Washington University School of Medicine geleitet wurde. Dabei bekamen über 700 Patient:innen mit fortgeschrittenem Kopf- und Halskrebs das Medikament vor und nach der Operation. Zusätzlich wurden sie mit Bestrahlung und manchmal Chemotherapie behandelt. Das Ziel dieser Vorgehensweise: Das Immunsystem sollte den Krebs schon vor der Operation erkennen und angreifen. So kann es später besser reagieren, falls noch Krebszellen im Körper bleiben.

Geringeres Risiko, dass der Krebs nach der OP zurückkommt

Die Ergebnisse waren eindeutig positiv. Die Tumore der Betroffenen schrumpften stärker vor der Operation, wodurch sie leichter zu entfernen waren. Dadurch wurde auch das Risiko gesenkt, dass der Krebs später wieder auftaucht.

Bei den Patient:innen, die Pembrolizumab zusätzlich zur normalen Behandlung bekamen, vergingen im Durchschnitt über vier Jahre, ohne dass die Krankheit wieder auftrat. Bei den Patient:innen mit der bisherigen Standardbehandlung ohne Immuntherapie dauerte es hingegen im Schnitt etwa 2,5 Jahre.

Das bedeutet, die Immuntherapie führte dazu, dass die Zeit, in der die Krebserkrankung nicht zurückkam, fast verdoppelt werden konnte.

Eine der ersten Patient:innen, die von der neuen Behandlung profitiert hat, ist Laura Marston aus England. Sie war 39 Jahre alt, als bei ihr 2019 Zungenkrebs im vierten Stadium diagnostiziert wurde. Sie wurde Teil der internationalen Studie und erhielt Pembrolizumab vor und nach ihrer Operation. "Ich bin erstaunt, dass ich sechs Jahre später immer noch hier bin", sagte sie. "Diese Behandlung hat mir das Leben geschenkt."

Die US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) wird voraussichtlich im Juni eine Entscheidung über die Zulassung von Pembrolizumab für lokal fortgeschrittene Kopf- und Halskrebserkrankungen bekannt geben.

Sollte das Medikament offiziell für diesen Einsatz freigegeben werden, könnte das bedeuten, dass für tausende Menschen das Leben gerettet oder deutlich verlängert wird.

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