Vor etwa fünf Jahren wurden Raucher:innen von E-Zigaretten größtenteils belächelt. In riesige Dampfwolken gehüllt standen sie in der Raucherecke isoliert wie hinter einem milchigen Vorhang. Doch die Branche hat sich weiterentwickelt. E-Zigaretten gibt es heute nicht nur in jeder x-beliebigen Geschmacksrichtung, sondern auch in Form von Einmalgeräten – und das Ansehen von E-Zigaretten ist gestiegen.
Nach etwa 500 bis 700 Zügen sind zumindest die beliebten Einweg-Vapes allerdings unbrauchbar und müssen entsorgt werden. Weil das die Welt auch vor ein riesiges Müllproblem stellt, geht Großbritannien nun einen wichtigen Schritt.
Ab dem 1. Juni 2025 gilt im gesamten Vereinigten Königreich ein Verkaufsverbot für die single-use-Geräte. Laut Angaben der Regierung hatten im Jahr 2023 etwa 54 Prozent der Vaper im Alter von 11 bis 17 Jahren die Einweg-Variante benutzt.
Unklar ist, wie schnell sich das Verbot auch auf den Straßen zeigen wird. Die BBC berichtete erst kürzlich über Menschen, die sich kurz vor dem Verkaufsstopp noch mit Dutzenden Einweg-Vapes eingedeckt haben.
Elfbar, einer der bekanntesten Anbieter, bestätigte auf Anfrage der dpa, dass Einweg-Vapes im eigenen Absatz bisher das dominante Produkt gewesen seien. Der Anbieter habe aber, "proaktiv an der Entwicklung und dem Vertrieb von wiederverwendbaren Alternativen und den entsprechenden Nachfüllpackungen gearbeitet".
Das Verbot ist Teil einer größeren Strategie gegen Rauchen im Allgemeinen. Das jetzt in Kraft tretende Verbot dient vorrangig, aber nicht ausschließlich, dem Umweltschutz. Mehrere Statistiken zeigen, dass viele Vaper:innen mittlerweile mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Die britische Regierung teilte mit, dass im Jahr 2024 fünf Millionen Einmal-Vapes achtlos weggeworfen oder im falschen Müll entsorgt wurden.
Kritiker:innen warnen zudem immer wieder, dass junge Menschen die Inhalationsprodukte für harmlos halten. Tatsächlich sind in den Vapes aber ebenfalls Substanzen enthalten, die krank machen können. Langfristig verfolgt die britische Regierung den Plan, die "erste rauchfreie Generation" großzuziehen.
Ab 2027 treten deshalb unter der "Tobacco and Vapes Bill" weitere Maßnahmen in Kraft. Menschen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren sind – also 18 Jahre alt werden – sollen dann etwa nicht mehr legal Tabakprodukte kaufen können.
Auch Frankreich und Belgien haben bereits Verkaufsverbote für Einweg-Vapes auf den Weg gebracht. In Deutschland sind diese allerdings vorerst noch überall erhältlich.
Im Februar 2027 tritt dann eine EU-Regelung in Kraft, die den Verkauf von Wegwerfartikeln mit Batterien, die sich nicht leicht ausbauen lassen, vollständig untersagt. Dann werden die Einweg-Vapes (in der jetzigen Form) auch in Deutschland nicht mehr legal zu haben sein.
(mit Material der dpa)