Wenn Städte über ihre Zukunft nachdenken, geht es oft um Wohnraum, Verkehr, Energieeffizienz. Was dabei selten im Zentrum steht: Die Frage, wie öffentlicher Raum genutzt werden kann, um Bewegung und Begegnung zu ermöglichen.
So ist ein ganz augenscheinliches Hindernis, für Menschen an öffentlichem Sport teilzunehmen, die fehlende Ausstattung. Kein Fußball auf dem Bolzplatz, keine Schläger bei Tischtennisplatten. Des Problems hat sich ein Schweizer Start-up angenommen.
Seit Kurzem stehen in München an 30 Standorten Sportgeräte öffentlich zur Verfügung – kostenlos und ohne Mitgliedschaft. Möglich macht das ein Projekt des Start-ups Equip Sport, das gemeinsam mit der Uefa und Adidas umgesetzt wird. Im Rahmen des Programms "Champions Innovate" soll so ein niederschwelliger Zugang zu Bewegung im öffentlichen Raum geschaffen werden.
Die Idee ist einfach: Über eine App können Nutzer:innen an bestimmten Stationen Bälle und anderes Sportequipment wie Padelschläger ausleihen und nach der Nutzung wieder zurückgeben. Ziel ist es, spontane sportliche Aktivitäten zu erleichtern – unabhängig von Vereinen oder Zugängen.
Das Angebot ist Teil eines Pilotprojekts, das mit dem Finale der Champions League verknüpft ist, das in diesem Jahr in München stattfindet. Sollte die Phase von Erfolg gekrönt sein, könnten in Zukunft auch weitere deutsche Städte bestückt werden.
Nach Angaben von Equip Sport ist das Konzept bereits in mehr als 300 Städten europaweit im Einsatz. In Deutschland ist München die erste Stadt, in der diese Art der Sportgeräteausleihe öffentlich getestet wird. Um das Angebot zu nutzen, ist lediglich die App von Equip Sport notwendig, keine Registrierung oder Bezahlung.
Ziel der Aktion ist laut den Projektbeteiligten, Hürden für sportliche Betätigung im Alltag zu senken und öffentliche Räume aktiv nutzbar zu machen. Die frei verfügbare Nutzung soll außerdem ein Schritt weg vom Eigentum und hin zur allgemeinen Verwendung sein.
Auf der Webseite heißt es, man sei überzeugt davon, "dass Sport das körperliche und geistige Wohlbefinden verbessern kann [...] positive Werte fördert [...] und integrativere, gerechtere und freundlichere Gemeinschaften schafft".