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Mallorca-Urlaub: K.-o.-Tropfen sollen mit "Saufbeutel" verhindert werden

07.07.2023, Spanien, Palma: Alkoholflaschen sind an einem warmen Sommertag am Strand Arenal zu sehen. Die Party-Saison auf Mallorca ist im vollen Gange. Stars haben Ballermann-Urlauber appelliert, sic ...
Am Strand von Palma könnte die Erfindung eingesetzt werden. Doch es gibt einen Haken.Bild: dpa / Clara Margais
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Mallorca: "Saufbeutel" sollen Urlauber am Ballermann schützen

Ein innovativer Behälter soll Urlauber:innen vor K.-o.-Tropfen schützen. Denn die sind ein großes Problem auf der Partyinsel Mallorca – auch der Erfinder des "Saufbeutels" war betroffen.
26.05.2025, 14:5026.05.2025, 14:50
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Stephan Weygand lebt schon lange auf Mallorca. Auf dem Inselparadies betreibt er in der Hauptstadt Palma den "Mallorca Fanshop".

Dieser wirbt nun mit einer neuen Innovation, der Urlauber:innen schützen soll: Der "Saufbeutel" soll praktisch sein und gleichzeitig auch noch vor unbemerkt verabreichten Drogen schützen.

Mallorca: Urlauber sollen vor K.-o.-Tropfen geschützt werden

Denn vor zwei Jahren musste Weygand ein traumatisierendes Erlebnis machen: Ihm wurden ohne sein Wissen K.-o.-Tropfen verabreicht. Die Auswirkungen der Droge seien so heftig gewesen, dass er drei Tage lang nicht ansprechbar war.

Seither habe er eine Lösung gegen das Problem gesucht – herausgekommen ist der "Saufbeutel", wie er ihn selbst bezeichnet. Der durchsichtige Plastikbeutel mit inkludiertem Strohhalm und Tragelasche soll die Übergriffe in Zukunft verhindern. Denn er ist verschließbar und wird eng am Körper getragen.

Auf Instagram bewirbt der von Weygand betriebene "Mallorca Fanshop" den Beutel mit der Aufschrift "Alkoaktiv total verstrahlt".

Die selbsternannte "Koma Oma" zeigt sich im Werbevideo begeistert: "Wir Künstler unterstützen auf jeden Fall die Aktion".

Mallorca: K.-o.-Tropfen werden unbemerkt beim Feiern verabreicht

K.-o.-Tropfen sind keine einzelne Droge, sondern können sehr unterschiedliche Substanzen sein, die in diversen Formen verabreicht werden können. Eine häufige Methode ist das unbemerkte Vergiften eines Getränks.

Die Tropfen machen oft schläfrig und führen zu Muskellähmungen. Besonders gefährlich: An die Geschehnisse während der Wirkungszeit der Substanz erinnern sich Opfer einer Vergiftung meist nicht mehr. Dieser "Filmriss" sorgt für viel Scham bei Betroffenen, dabei muss schnell gehandelt werden. Denn die Droge ist in der Regel nur für kurze Zeit nach der Verabreichung im Körper nachweisbar.

Der Grund laut Weygand? "Da geht es dann meistens darum, ausgeraubt zu werden", erklärt er gegenüber "Punkt 12". Das Ziel sei, dass man im vergifteten Zustand zu Geldautomaten gehe und Geld abhebe, welches die Täter:innen dann einfach einsacken können. An den gesamten Ablauf können sich die ausgeraubten und vergifteten Betroffenen später nicht mehr erinnern.

Aber es hat oft auch lebensgefährliche Folgen: "Bei Frauen ist das mit den Vergewaltigungen hier ein großes Thema", erklärt der Mallorquiner Weygand.

"Es war für mich eine ganz ganz schlimme Erfahrung, ich dachte echt ich sterbe", berichtet er gegenüber "Punkt 12".

Das RTL-Nachrichtenmagazin befragte in der Folge vom 21. Mai auf Mallorca auch deutsche Urlauber:innen. "Gar nicht so blöd", beschreibt eine Besucherin, "das ist praktisch, damit kann man tanzen und feiern", erklärt eine andere.

Urlaub auf Mallorca: Das taugt der "Saufbeutel" in der Realität

Als Maßnahme gegen die Partyexzesse von Tourist:innen gelten an vielen Orten Mallorcas, so auch am Ballermann, Verbote für das Trinken von alkoholischen Getränken in der Öffentlichkeit. Wer sich nicht dran hält, dem drohen hohe Bußgelder (500 bis 1500 Euro). In diesen Zonen sollte der "Saufbeutel" also besser nur Accessoire sein.

Ein User weist unter den Kommentaren der Werbung von "Mallorca Fanshop" auf ein Problem hin: "Coole Idee aber die Plörre wird doch sofort warm über Körperwärme und Sonne".

Auch generell weisen Expert:innen darauf hin, dass Plastikflaschen nicht in der Sonne aufbewahrt werden sollten. Denn dadurch können giftige und krebserregende Stoffe abgegeben werden.

"Konsumenten müssen sich dieser Risiken bewusst sein, insbesondere in Umgebungen, in denen abgefülltes Wasser über einen längeren Zeitraum dem Sonnenlicht ausgesetzt ist", erklärte Huase Ou von der Universität Jinan gegenüber der "Stuttgarter Zeitung".

Beim Strandbesuch sollte der Getränkebehälter also besser in der kühlen Tasche verstaut – oder im Sand verbuddelt werden.

Der "Saufbeutel" mit einem Fassungsvermögen von 0,5 Litern soll fünf Euro kosten. Laut "Punkt 12" soll der Erlös an krebskranke Kinder gespendet werden.

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