Während die einen ihren Jahresurlaub gerne Cocktails schlürfend in einem spanischen Strandressort verbringen, lieben andere den Aktivurlaub. Sie gehen surfen oder wandern und genießen die Stille der Natur abseits des lauten Alltags daheim.
Doch immer öfter ist im Rahmen des Themas Overtourism zu hören, dass Urlauber:innen diese Stille selbst nicht wahren. Die Baleareninsel Mallorca etwa kann von Sauf-Eskapaden und Partytourist:innen seit Jahren ein Lied singen.
Doch auch unter Wandertourist:innen scheint angemessenes Verhalten und Respekt gegenüber der Natur längst keine Selbstverständlichkeit. So häufen sich in Österreich Berichte, laut denen Tiere in den Alpen qualvoll verenden. Der Grund: Sie fressen den Müll, den Tourist:innen auf ihren Ausflügen achtlos in die Natur geworfen haben.
Während Mikroplastik auf diese Weise über das Fleisch der Tiere am Ende auch dem Menschen schadet, wird es bei Blech- und Metallverpackungen um einiges gefährlicher. Wie "Merkur" unter Bezug auf die österreichische Kronenzeitung berichtet, sterben dadurch immer wieder Tiere auf den Weiden.
So erklärt ein Bauer, dass eine seiner Weidekühe die Abfälle mit dem Gras verschluckt hatte. "Das Tier verblutete innerlich", sagt er. "Da platzt einem der Kragen! Die Leute denken wirklich nicht nach!"
Die Problematik bei den Abfällen ist, dass diese bei der Ernte in Kleinteile zerlegt werden. Diese sind laut Merkur teils "rasiermesserscharf" und können heftige Verletzungen im Magen-Darm-Trakt der Tiere verursachen. Im schlimmsten Fall wandern die Metallteile ins Herz des Tieres.
Bemerkbar machen sich derlei Verletzungen allerdings meist erst, wenn das Tier Anzeichen einer Erkrankung zeigt. Tierarzt Johann Burgstaller erklärt dem "Merkur", dass es dann aber oft "leider zu spät" sei.
Im Falle von Metallteilen können Tierärzt:innen den Kühen im Zweifel einen Magneten verabreichen, der dann die Splitter anzieht. Wenn die Tiere Glas- oder Aluteile verschluckt haben, gibt es wenig Chancen.
Bauernverbände und Tierärzt:innen appellieren vor diesem Hintergrund an alle Tourist:innen, über die Folgen von nicht richtig entsorgtem Müll nachzudenken. Viele berichten, dass Menschen teilweise ihren Hausrat auf den Feldern entsorgen.
"Die Leute wissen gar nicht, was sie damit anrichten", bedauert ein weiterer Bauer aus den Alpen im "Merkur". Um das Schlimmste zu verhindern, durchforsten viele Bauern im Frühjahr ihre Felder akribisch nach Müllresten.