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Supermarkt: Stärkster Einbruch bei Preisen für Reis seit 8 Jahren

24.05.2025, Indien, Guwahati: Menschen ernten Reis auf einem Reisfeld am Stadtrand von Guwahati, Indien. Foto: Anupam Nath/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf diesem Feld in Guwahati, Indien, wird Reis geerntet.Bild: AP / Anupam Nath
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Rekordernte bei Reis – Preis fällt auf 8-Jahres-Tief

Rekordernten in Asien und gelockerte Exportregeln in Indien drücken den Weltmarktpreis auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren – mit spürbarer Entlastung für Verbraucher:innen.
11.08.2025, 14:0711.08.2025, 14:07
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Gute Nachrichten für alle Liebhaber:innen von Reisgerichten und einer ausgewogenen Ernährung: Die weltweiten Reispreise sind auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren gefallen.

Die Exportpreise für thailändischen 5-Prozent-Bruchreis, den weltweiten Referenzwert, sind in den letzten Tagen auf 372,50 US-Dollar pro Tonne gefallen, was einem Rückgang von 26 Prozent seit Ende letzten Jahres und dem niedrigsten Stand seit 2017 entspricht. Der All Rice Price Index der UN ist in diesem Jahr laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) um 13 Prozent gefallen.

Preis-Sturz: Reisvorräte sind gut gefüllt

Der Grund hierfür ist ein Überangebot an Reis: "Es ist ganz einfach: Es gibt einfach zu viel Vorrat", sagte Samarendu Mohanty, Direktor des Centre for Sustainable Agriculture and Development Studies an der Jayashankar Telangana State Agricultural University. Indiens Reisproduktion sei letztes Jahr ein Rekord gewesen und auch die gerade gepflanzte Ernte wird wieder eine Rekordernte, führt Mohanty laut der "Financial Times" aus.

Hinzu komme laut Mohanty eine starke Produktion in Thailand und Vietnam, die die weltweite Reisproduktion in diesem Vermarktungsjahr auf ein Rekordhoch gebracht habe.

Die Nachfrage ist unterdessen gesunken. Indonesien, normalerweise einer der größten Abnehmer, hat Importe im vergangenen Jahr vorgezogen und hat 2025 noch nicht wieder Reis aus anderen Ländern gekauft. Die Philippinen haben Importe bis Oktober verboten, um die inländischen Preise während der Haupternte zu stützen.

Reisernte: Indien macht Reis monsunfest

Indiens außergewöhnlich starke Versorgungslage spiegle Fortschritte in der Landwirtschaft des Landes wider, erklärte Mohanty. Fast alle Betriebe in den wichtigsten Reisanbaugebieten hätten mittlerweile Bewässerungssysteme, was die Produktion widerstandsfähiger gegenüber Dürren und zunehmend unregelmäßigen Monsunen mache. "Indien hat die Reisproduktion monsunfest gemacht", sagt Mohanty dazu der "Financial Times".

Landwirte kauften zudem zunehmend jedes Jahr neues Saatgut, was die Erträge steigere, und erweiterten die Anbaufläche für Reis. Dank des staatlichen Mindeststützungspreissystems (MSP) und staatlicher Bonuszahlungen, sind die Landwirte Indiens übrigens vor globalen Preisschwankungen geschützt.

Für Verbraucher:innen bietet der Preissturz eine willkommene Entlastung nach mehreren Jahren hoher Lebensmittelpreise. In Ländern, die auf Reisimporte angewiesen sind, können niedrigere Preise dazu beitragen, die Gesamtinflation und den Druck auf die Haushaltsbudgets zu senken.

Trotz des starken Preisrückgangs in diesem Jahr könnte es laut Mohanty noch weiter nach unten gehen. "Ich sehe noch einmal 10 Prozent Abwärtspotenzial", sagte er, denn es gebe einfach keine Käufer. Er schätzt, dass die Lager der indischen Regierung im Mai bis zu 60 Millionen Tonnen Reis enthielten – bis zu 15 Millionen mehr als im Durchschnitt der letzten Jahre.

Angesichts einer weiteren Rekordernte habe Neu-Delhi begonnen, Bestände auf den Binnenmarkt zu bringen und sogar für die Ethanolproduktion zu verwenden – zu niedrigeren Preisen als für den menschlichen Verzehr –, um Platz für die nächste Ernte zu schaffen.

"Wir gehen in eine Phase niedriger Rohstoffpreise", sagte Mohanty. "Ich sehe den Trend in den nächsten zwei Jahren nicht umkehren – es sei denn, es gibt einen Krieg oder einen anderen großen Schock."

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