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Burger King: Chefkoch spricht über Herausforderungen im Job

Bei Burger King gibt es jetzt Tortillas. Geht das Konzept auf?
Bei Burger King gibt es jetzt Tortillas. Geht das Konzept auf?Bild: burger king
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Was der Chefkoch von Burger King den ganzen Tag zu tun hat: "Job ist anspruchsvoll"

20.08.2024, 18:49
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Bei Burger King gibt es ein neues Produkt auf der Palette: Tortillas mit verschiedenen Füllungen. Allerdings nicht als Wrap, sondern eckig gefaltet. Doch das war nicht die einzige Herausforderung. Hinter so einer Entwicklung steckt ein ganzes Team.

Deshalb hat watson bei Tim Lenke, Chefkoch von Burger King, und Anna Mennel, Head of Marketing, nachgefragt, mit welchen Problemen sie bei einer solchen Neueinführung in ihrem Job kämpfen und wie das Produkt zustande kam.

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watson: Vermutlich wird nicht jeder wissen, dass Burger King einen Chefkoch hat. Wie sieht dein Alltag aus, Tim?

Tim Lenke: Ich bin gelernter Koch und habe auch als Küchenchef in der gehobenen Küche gearbeitet. Daher weiß ich, dass beide Jobs anspruchsvoll und auch sehr abwechslungsreich sind: Mit welchen Kombinationen treffe ich den Geschmack der Gäste? Welcher Lieferant kann eine gleichbleibend hohe Qualität zur richtigen Zeit sicherstellen? Gibt es neue Zubereitungstechniken, die ganz neue Essenskreationen ermöglichen? Das ist schon spannend und benötigt Neugier, aber auch Organisationstalent. Das gilt umso mehr, wenn es – wie bei Burger King – dann nicht mehr nur um ein Restaurant im eigenen Wohnort geht, sondern um rund 750 Standorte in ganz Deutschland.

Was unterscheidet sich bei Burger King von den Aufgaben zu einem Sternerestaurant?

Ich muss Burger und Co. so entwickeln, dass sie die Kolleg:innen in den Küchen überall gleich zubereiten können. Durch diese standardisierten Prozesse und Produkte schmeckt der Whopper in Flensburg genau wie in Freiburg. Daher stehe auch ich fast täglich in der Küche und probiere mal allein, mal mit Lieferanten neue Möglichkeiten aus. Denn letztlich geht es in der Gastronomie immer darum, den Gästen ein tolles Essen zuzubereiten und eine schöne Restauranterfahrung zu ermöglichen.

Bei Burger King gibt es jetzt auch Tortillas. War der Entwicklungsprozess kompliziert?

Wir bieten für jeden Geschmack den passenden Burger, egal ob mit oder ohne Fleisch. Dafür antizipieren und adaptieren wir Food-Trends, um mit neuen, auch teils außergewöhnlichen Kombinationen unsere Gäste zu begeistern. Dabei muss das Produkt aber immer zu Burger King passen. Ich kann beispielsweise den BigKing XXL nur mit beiden Händen gut halten und essen. Das kann für unterwegs ganz schön herausfordernd sein.

Daher die Idee, den neuen Burger handlicher zu machen?

Genau, wir wollten das Beste von Burger King neu interpretieren: Alle klassischen Burger-Zutaten finden in der Tortilla zusammen, werden mit einer speziellen Falttechnik verschlossen und dann auf dem Kontaktgrill gegrillt. Damit sind unsere Tortillas nicht nur handlicher, sondern bleiben auch noch länger heiß. Das macht den Käse richtig cheesy und ist gerade für unterwegs super praktisch.

Man merkt, du brennst für deinen Job. Sind in Zukunft weitere Fast-Food-Fusionen geplant?

Sagen wir es so: Wir werden immer Produkte entwickeln, die die Wünsche und Bedürfnisse unserer Gäste treffen. Ich denke da auch an die Cheeseburger Nuggets letztes Jahr oder die Churros, die wirklich gut ankommen. Fusion Food hat aus meiner Sicht großes Potenzial für noch mehr Vielfalt in der Gastronomie.

Wie könnte das aussehen?

Man kann fast schon sagen, dass es keine festen Regeln gibt. Denn wir Köche können frei mit Zutaten, Aromen und Texturen experimentieren. Das macht den Job so spannend. Denn damit können wir unsere Gäste wirklich überraschen.

Anna, Taco Bell kommt dieses Jahr nach Deutschland und will hier viele Filialen aufbauen. Ist das gerade der richtige Zeitpunkt für eure Tortillas?

Anna Mennel: Wir haben mit dieser Produktneuheit etwas ganz Neues geschaffen und den original flame-grilled Burger King Geschmack unserer Burger neu verpackt. Unsere Tortillas gibt es in dieser Form, wie wir sie anbieten, auch nicht in der deutschen Systemgastronomie. Sie sind daher auch nicht vergleichbar mit den klassischen Tortillas.

Aktuell ist ein Plant-based Tortilla in der Produktpalette. Wird es in Zukunft weitere vegane Optionen geben?

Wir haben bereits ein sehr großes Sortiment an fleischfreien und auch komplett veganen Produkten. Der Käse, der auch für die Tortillas genutzt wird, ist jedoch auf Kuhmilchbasis. Zum Produktstart gibt es die Tortilla in einer vegetarischen Variante, aber natürlich arbeiten wir daran, kontinuierlich unser Plant-based Sortiment auszubauen.

Nach der Problematik mit dem V-Label: Gibt es aktuell keine Verwechslung zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten?

Wir haben unsere Plant-based Pattys und Nuggets sowie die Prozesse weiterentwickelt. Die Produkte unterscheiden sich visuell von den Fleischprodukten: Die Panade der Plant-based Chicken-Alternativen hat kleine Petersilien-Sprinkles, während die Plant-based Beef-Alternative eine andere Form, die an Blumen erinnert, hat. Daran können unsere Gäste und unsere Mitarbeitenden sie eindeutig erkennen.

Wie sieht es in der Küche dahingehend sonst so aus?

Darüber hinaus ist unser sogenannter "Grüner Weg" eine zentrale Initiative. Das bedeutet, dass Fritteusenbecken, Zangen und weitere Geräte für Plant-based Pattys und Nuggets grün gekennzeichnet sind. Wir haben bereits viel gelernt und wollen ein Vorbild sein.

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