Selbst beim Rauchen müssen Veganer:innen aufpassen.Bild: IMAGO / Bernd Friedel
Vegetarisch & vegan
17.08.2024, 12:1219.08.2024, 10:02
Ein veganer Lebensstil kann herausfordernd sein. Ob Gummibärchen ohne Gelatine, Wein mit Herstellung ohne tierische Produkte oder Pesto ohne Parmesan: Um bei der Auswahl der Produkte immer richtigzuliegen, muss man oftmals wirklich genau hinschauen.
Besonders tricky wird es jedoch, wenn sich tierische Inhaltsstoffe in den unscheinbarsten Alltagsartikeln verstecken. Denn viele Produkte, bei denen man die Vegan-Frage nicht automatisch stellt, entpuppen sich überraschend als versteckte Tierprodukt-Fallen.
Um euch einen Überblick zu verschaffen, welche Alltagsartikel unerwartet nicht vegan sind, hat watson sechs Produkte zusammengestellt, die aufgrund ihrer tierischen Bestandteile überraschen.
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Rasierklingen
Rasierklingen sind ein Beispiel für tierische Inhaltsstoffe in Alltagsprodukten, da viele Marken Gelatine zur Schmierung der Klingen verwenden. Tierische Gelatine wird durch das Kochen von Knochen, Häuten und anderen tierischen Geweben gewonnen.
Es gibt jedoch vegane Alternativen, die statt Gelatine auf Sheabutter und Aloe Vera setzen. Zudem werden diese veganen Rasierer ohne Tierversuche hergestellt.
Schwangerschaftstest
Schwangerschaftstests beruhen auf Antikörpern, den zentralen Abwehrmolekülen des Immunsystems. Die Herstellung davon verursacht extremes Tierleid, weil dafür tierische Antikörper genutzt werden, die oft durch grausame Methoden gewonnen werden. Dazu gehört das Töten ungeborener Kälber, um aus deren Blut Kälberserum zu gewinnen. Oder auch das Leiden von Mäusen, denen Tumore wachsen, um Antikörper zu produzieren.
Ein Forscherteam aus Hannover arbeitet aktuell an einer veganen Alternative. Statt wie bisher die Antikörper aus tierischen Zellen oder Mäusen zu produzieren, wollen sie Kieselalgen verwenden.
Nagellack
Wer gerne bunten oder glitzernden Nagellack verwendet, hat wahrscheinlich Fischschuppen auf den Nägeln. Das schimmernde Pigment Guanin, das oft in den Inhaltsstoffen zu finden ist, stammt nämlich aus den Fischschuppen von Sardinen, Heringen oder Ukeleien. Guanin sorgt in Kosmetikprodukten für Glanz und Schimmer.
Auf der Website von PETA kann man checken, welche Kosmetikmarken ohne Tierversuche auskommen. Unter anderem produzieren Gitti, Nailberry, OZN oder Kia-Charlotta veganen Nagellack.
Rauchen geht nicht in jedem Fall vegan.Bild: Pexels / Cottonbro
Zigaretten
Ein weiteres überraschendes Beispiel sind Zigaretten. Denn bei manchen Herstellern enthalten die Zigarettenfilter Hämoglobin, was meist aus Schweineblut hergestellt wird. Mit Hämoglobin sollen Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch gefiltert werden.
Zudem wird als Klebemittel bei manchen Marken Schellack verwenden, das ist ein Gummilack bestehend aus Schildlaus-Ausscheidungen. Die Läuse nutzen ihre Ausscheidungen eigentlich, um daraus Hüllen zu kleben, in denen ihr Nachwuchs heranwächst.
Ein weiteres großes Problem sind natürlich auch Tierversuche. Dabei werden Ratten über lange Zeiträume gezwungen, Zigarettenrauch einzuatmen, bis sie sterben. Zigarettenmarken, die angeben vegan zu produzieren, sind unter anderem Pepe, Pueblo, Burton, Kent, Red Bull und Newport.
Für den Kauspaß beim Kaugummikauen muss das Produkt elastisch sein - dafür leiden jedoch oft Tiere. Bild: Getty Images / Georgijevic
Kaugummi
Auch Kaugummi, ein scheinbar harmloses Produkt, kann tierische Inhaltsstoffe enthalten. Gelatine wird als Bindemittel eingesetzt, um dem Kaugummi seine weiche, kaubare Konsistenz zu verleihen und ihn elastisch zu halten.
Lanolin, ein Wachs aus Schafswolle, sorgt gelegentlich für zusätzlichen Glanz, während Schellack bei einigen Marken als Überzugsmittel dient. Auch Stearinsäure, gewonnen aus Schweinefett, wird häufig verwendet, um die Textur zu verbessern und das Produkt formstabil zu machen.
Es gibt jedoch auch viele Marken, die Sorten ohne tierische Bestandteile produzieren. Darunter fallen beispielsweise Airwaves, Hubba Bubba, Orbit, Extra oder auch Wrigley's.
Shampoo
In vielen Shampoos finden sich Inhaltsstoffe, die entweder von Tieren stammen oder aus tierischen Produkten gewonnen werden. Enthält ein Produkt Keratin, so weist das oft darauf hin, dass Bestandteile von Hahnenkamm, Hufe oder Federn verwendet wurden. Keratin ist oft in Shampoo enthalten, da es dem Haar Geschmeidigkeit verleihen sowie vor Schäden schützen soll.
Vitamin A wird häufig aus Fischleber extrahiert, während Glycerin, was gut für die Kopfhaut sein soll, aus Rindertalg gewonnen wird. Hinzu kommt noch Lanolin, das Fett aus Schafswolle, welches häufig in Haarpflegeprodukten verwendet wird, um Feuchtigkeit zu spenden.
Auch bei Shampoo sowie generell bei Kosmetik gibt es vegane Alternativen, die pflanzliche Öle und Wachse verwenden, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.
Beim Kauf von Alltagsprodukten lohnt es sich also, genauer hinzuschauen, denn viele enthalten unerwartete tierische Bestandteile. Wer Wert auf vegane und tierleidfreie Alternativen legt, sollte die Inhaltsstoffe sorgfältig prüfen oder auf vertrauenswürdige Siegel achten. Denn es gibt immer mehr vegane Optionen, die zeigen, dass tierische Produkte in vielen Fällen vermeidbar sind.
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