Satte 14 Jahre ist es her, dass wir im Kino hockten, um uns "Der Wixxer" anzuschauen (Sind wir echt schon so alt?!).
Jetzt kommen die Ulk-Filme, die sich rund um "Scotland Yard"-Ermittler drehen, bald auf Netflix. Und Oliver Kalkofe, Schauspieler und Drehbuchautor, plant noch Größeres: Eine ganze Serie rund um das "Wixxer"-Universum.
Ist der alte Cast wieder dabei? Welche Serien guckt ein Kalkofe privat? Und: Warum ist WM-Berichterstattung oft so peinlich? All das haben wir im watson-Interview geklärt.
Warum jetzt eine "Wixxer"-Serie?
Wir hatten immer die Idee, dass wir das Wixxer-Universum
gerne ausweiten würden, haben jahrelang darüber diskutiert. Leute allen Alters
sprechen mich auch bis heute auf die Filme an. Wir hatten das Gefühl: Die
Menschen haben Bock auf diese Welt – und wir eben auch. Dann hat sich Netflix
die Wixxer-Filme geholt und der Knoten ist geplatzt. Das ist einfach eine super
Gelegenheit, diese wahnsinnige Welt einer ganz neuen Generation zu
präsentieren.
Kannst du schon irgendwas zu der Serie verraten?
Der Arbeitstitel lautet "Die Wixx-Akten" und wir würden
kleine Geschichten rund um bekannte und neue Charaktere erzählen, die sich zu
einer großen zusammenfügen. Da kann man so viel machen, denn:
Wie weit seid ihr mit den "Wixx-Akten"?
Das Konzept steht, das alte Team wäre auch dabei – außer
Bastian Pastewka, der hat die Behörde ja leider verlassen – aber wir könnten
jederzeit loslegen. Jetzt geht es nur noch um Partner und Geldgeber. Ein
Streamingdienst wie Netflix wäre als Plattform natürlich ideal.
Welche Serien guckst du gerade?
Ich selbst habe gerade mehr Serien vorgemerkt, als ich
gucken kann. Bei "Game of Thrones" und "The Walking Dead" versuche ich immer aktuell
am Ball zu bleiben, beim ganzen Rest komme ich kaum hinterher, obwohl ich
unbedingt will! Verrückt!
Früher habe ich Serien noch auf VHS aufgenommen und dann wieder und wieder geschaut, weil das Angebot so gering war. Heute gibt es jede Menge großartiger Serien, aber mir fehlt die Zeit. Da man Serien jetzt aber an einem Stück schauen kann, ist es möglich richtig komplexe, große Geschichten zu erzählen. Früher wusste man ja nach einer Woche oft nicht mehr, was vorher los war.
Viele Leute nutzen ja eher Streaming-Dienste als TV. Eine Idee, warum?
Klar. Wir sind in Deutschland so Genre-arm. Da werden fast nur Krimis
und Vorabendromanzen produziert.
Und Netflix, Amazon und Watchever beweisen doch, dass das Publikum intelligente Unterhaltung will. Wir haben in Deutschland gute Leute, die Lust hätten auf kreative Projekte. Die muss man fördern. Hat man da auch mal schlechte Quoten? Klar! Fällt man mal auf die Fresse? Natürlich! Aber das ist alles besser als der teure Stillstand, in dem das Fernsehen gerade ausharrt.
Was ist denn das Problem in der Branche?
Im TV fehlt Mut und es mangelt an Selbstbewusstsein. Immer heißt es: "Ich würde ja gern, aber ich habe nicht die
Zeit, das Geld, die Leute…" Unsinn! In Deutschland wird immer nur danach geschielt, was
bei anderen erfolgreich läuft. Wir sind seit Jahren der hochwertigste Kopierer der
Film- und Fernsehbranche, aber selbst die beste Kopie ist immer schlechter als
das Original.
Die Fernsehwelt folgt Quoten, die Quatsch und absolut nicht
mehr relevant sind. Die Familie sitzt heute nicht mehr zusammen vor dem
Fernseher und schaut, was ihnen zugeteilt wurde.
Weil ja gerade WM ist: Was hältst du denn von der WM-Berichterstattung?
Ich bin kein Sportfan, aber bei WM‘s und EM’s mach ich mit
– wegen der Feiern. Aber was mir immer auffällt: Wie extrem bizarr die
deutsche Berichterstattung zu großen Events immer ist. ARD und ZDF senden die WM aus Baden-Baden?! Das ist doch
einfach nur strange.