
Auf dem Times Square in New York tummeln sich täglich 460.000 Menschen. Bild: NurPhoto / imago images
Job & Uni
Ihr Arbeitsplatz ist der Times Square. In der Fußgängerzone in New York, zwischen Broadway und Seventh Avenue, arbeiten etliche Straßenkünstler:innen. Dort verdienen sie ihr Geld.
Tausende Menschen bestaunen die Künste der Streetperformer:innen, mehr als 460.000 täglich, etwa 42 Millionen jährlich. Viele von ihnen greifen zum Geldbeutel und bezahlen für die Show. Aber wie lukrativ ist das Geschäft wirklich?
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Auf Instagram kursiert ein Video, in dem eine Reporterin der "Daily Mail" durch die Fußgängerzone von Manhattan zieht und einen Straßentänzer interviewt.
Straßentänzer in New York verdient mehr als 100.000 US-Dollar im Jahr
Der durchtrainierte US-Amerikaner trägt ein weißes Tanktop, schwarze Shorts und Sneaker. Um den Hals trägt er mehrere Goldketten, um den Kopf ein Bandana. Hinter dem Accessoire blitzen seine farbigen Dreads hervor. Die eine Hälfte ist schlumpfblau, die andere wasserstoffblond.
Als die Reporterin der "Daily Mail" ihn fragt, wie viel Geld er am Tag verdienen würde, packt er aus: "Ein paar hundert US-Dollar pro Tag", sagt er in aller Ruhe, "ungefähr 100.000 bis 150.000 US-Dollar im Jahr".
Streetperformer: "Du musst eine Show abliefern"
Doch die Arbeit als Streetperformer ist kein Zuckerschlecken, wie viele meinen. Er betont, wie hart der Job in Wirklichkeit ist: "Du musst eine Show abliefern". Einen Flickflack zu machen, reiche nicht aus, erzählt er.
Während seiner Performance hat er auch immer ein Auge auf die Menschenmenge. Er müsse auf das Publikum Acht geben und auf Obdachlose, die ab und zu die Show crashen.
Sein Job ist schweißtreibend. "Es ist nicht so, als würde man eines Tages aufwachen und plötzlich der beste Straßentänzer sein". Er müsse für seine Auftritte hart trainieren.
New York – die Hochburg der Straßenperformer
Und dennoch: Der Job als Straßentänzer ist lukrativ, wie der US-Amerikaner erzählt. Vor allem in New York: "Die Stadt ist einfach unschlagbar, gefolgt von Las Vegas".
In New York, eine Stadt in der mehr als acht Millionen Menschen leben, haben es nur wenige Straßenkünstler:innen zu großer Bekanntheit geschafft. Einer von ihnen ist der Naked Cowboy. Anfang der 2000er wurde er zu einer großen Touristenattraktion. Tausende Menschen wollten ein Selfie mit dem halbnackten Mann.

Der Naked Cowboy zählt zu den größten Touristenattraktionen in New York.Bild: dpa / Luzia Geier
Ganz nackt war er aber nie. Der Naked Cowboy, der mit bürgerlichem Namen Robert John Burck heißt, trug eine blütenweiße Unterhose, einen Cowboyhut und dazu passende Stiefel. Um seine Schulter hatte er eine Gitarre geschwungen.
Seit 1998 spielte er fast täglich auf dem Times Square und trällert seine Lieder. Mittlerweile hat sich der Künstler zur Personalbrand gemacht und sein Outfit markenrechtlich schützen lassen.
Burck schätzt, dass er mit seinen Auftritten 150.000 Dollar im Jahr verdient – allerdings sind in dieser Zahl die Sponsorengelder von Unternehmen, private Auftritte oder die Verkäufe seiner drei Alben und seines Buches nicht enthalten, wie er dem Online-Medium "Roadtrippers" erzählt.
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, ein bisschen zu viel Gas – und zack, der Blitzer hat zugeschlagen. Dieses Problem kennen viele nur zu gut. Wenige Wochen später flattert dann der ungeliebte Brief ins Haus, inklusive Foto, das meist alles andere als schmeichelhaft ist.