
Aldi steht in direkter Konkurrenz zu Rewe.Bild: www.imago-images.de / Fotostand
Leben
Die Restaurants haben in ganz Deutschland schon seit Monaten geschlossen – da muss man selbst kochen. Der Corona-Lockdown hat den Umsatz der Lebensmittelhändler im Jahr 2020 enorm gesteigert. Die Discounter geben den Mehrgewinn aber nicht wahllos aus, denn das Geld wird gezielt investiert. Die "Lebensmittelzeitung" hat nun das Ranking der Werbeausgaben der Einzelhändler veröffentlicht.
Lidl ist der Spitzenreiter, wie bereits im Jahr 2018 und 2019. Rund 430 Millionen gaben die Neckarsulmer im Jahr 2020 für Werbung aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das aber um zehn Prozent weniger. Die Discounter-Kette hat das Werbebudget trotz Corona-Boom zurückgefahren.
Aldi drückt bei Werbeausgaben auf die Bremse
Aldi Süd und Aldi Nord werden zwar seit 2017 unternehmensrechtlich korrekt in der Medienstatistik separat ausgewiesen, aber Ausgaben werden nur zusammengerechnet angegeben. Damit landen die Schwesterunternehmen gemeinsam auf Platz zwei, mit 422 Millionen Euro. Die Gemeinschaftswerbung ließen sich die Supermärkte 168,5 Millionen Euro kosten.
Im Vergleich zum Vorjahr sind das für den Süden 18 Prozent weniger, in Zahlen: 131,2 Millionen Euro. Im Norden sind die Ausgaben sogar um 27 Prozent gefallen, auf 121,5 Millionen Euro.
Drogeriekette geht in die Vollen
Lässt man die Aldi-Besonderheit ausgeklammert, dann landet Rewe auf dem zweiten Platz, so wie im letzten Jahr auch schon. Der Konkurrent Edeka bleibt ebenfalls stabil auf dem dritten Platz. Die Märkte Penny und Netto rangieren jeweils auf dem sechsten und achten Platz.
Die Drogeriekette dm ist bei den Werbeausgaben in die Vollen gegangen. Die Warenhäuser gaben statt 13 Millionen Euro, wie im Jahr 2019, insgesamt 95,2 Millionen Euro aus. Die Handelskette hatte es während des Lockdowns besonders schwer, aufgrund der frequenzschwachen Innenstadtlage vieler Filialen und der Konkurrenz der Discounter. Dm wollte diesem Trend entgegenwirken und weitete besonders das TV-Werbesegment aus.
Über alle Branchen hinweg war der größte Werbeinvestor der Konzern Procter & Gamble. Zu dem Unternehmen gehören Marken wie Gillette, Oral-B, oder Ariel. Insgesamt steigerte der amerikanische Konzern seine Werbeausgaben um 23 Prozent.
(lfr)
Leere Flaschen als Zeichen der Völkerverständigung? Frankreich startet einen Modellversuch nach deutschem Vorbild. Bleibt die Frage: Kann zwischen Savoir-vivre und Scanner-Bon eine echte Beziehung entstehen?
Wir haben in Deutschland ja nicht viel, worauf wir stolz sein können. Auf Goethe und Schiller vielleicht, auf Dackel und Disziplin, auf lang gegorenes Sauerteigbrot. Und auf Flaschenpfand. Diese stillste aller deutschen Errungenschaften, nicht ganz so glorreich wie das Grundgesetz, aber mindestens ebenso unumstößlich im Alltag verankert.