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Nintendo Switch 2: Schlechter als Playstation und Xbox – ist auch völlig okay

Oh wow, die Switch 2 bekommt ein neues "Mario Kart".
Oh wow, die Switch 2 bekommt ein neues "Mario Kart".Bild: Nintendo
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Nintendo Switch 2: Schlechter als Playstation 5 – wen juckt's?

Endlich präsentiert Nintendo die neue Switch 2. Erscheinungstermin und Preis stehen fest. Fans meckern über technische Details, ziehen Vergleiche zu anderen Konsolen. Das ist kompletter Quatsch. Liefern muss Nintendo dennoch.
02.04.2025, 17:2203.04.2025, 00:06
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Lange brodelte sie, die Gerüchteküche zur Switch 2. Was dabei herauskam, schmeckte ganz Nerdistan nicht. Technische Details ließen Hornbrillen splittern und flinke Finger ihren Wut-Walzer über Tastaturen tanzen. Hass und Häme, weil die Konsole eben nicht so leistungsstark wie die Playstation 5 oder die Xbox Series X ist.

Gamer:innen wollen Tempo, das Wangen flattern lässt; Grafik, die selbst kleinste Hautunreinheiten der Videospielfiguren in die Netzhaut brennt, kurz: Sie pochen auf digitale Gamechanger, auf Disruption, also eine Innovation, die alles Dagewesene in die Bedeutungslosigkeit stürzt. Und das ist völliger Quatsch.

Technisches Blabla zur Nintendo Switch 2

Bevor Nintendo ihre Switch 2 offiziell bei ihrer kürzlichen Werbeveranstaltung "Direct" präsentierte, ploppten hier und da erste Mutmaßungen hinsichtlich der Technik in Online-Foren auf.

12 Gigabyte LPDDR5X RAM-Arbeitsspeicher, 256 Gigabyte verbauter Speicher (bereits bestätigt), 1536 CUDA Prozessorkerne und noch mehr Kram, der nichts erklärt. Kram, den Laien kaum verstehen und der so klingt, als stecke ein Chatbot mit Schlaganfall dahinter.

Runtergebrochen: Die Switch 2 wird moderner, aber schwächer als die Konkurrenz. Eine 4K-Auflösung, also eine besonders scharfe, ist trotzdem möglich, dank kleiner Kniffe. Nett, aber auch nicht nötig. Letztlich ist egal, ob die Nintendo Switch 2 mit anderen Konsolen mithalten kann. Es geht doch um was völlig anderes.

Nintendo schielte nie auf Technik als Abgrenzungsmerkmal. Stattdessen ging es um innovative Konzepte. Mit der Wii gab es eine Bewegungssteuerung, mit dem DS brachte das Unternehmen Touchfunktionen in die Videospielwelt, lange bevor es Smartphones gab, und die Switch eignet sich als Heim- und Handheld-Konsole. Letztere verkaufte sich mit rund 150 Millionen Einheiten doppelt so häufig wie die Playstation 5.

Preis und Release der Nintendo Switch 2 steht

Deshalb sind Kommentare wie "it’s old technology" etwas quatschig. In der Videospielwelt ist es leider ein übliches Phänomen: Etwas Neues wird vorgestellt und Nerdistan schwillt der Kamm. Insofern richten sich auch Vorwürfe gegen Nintendo bezüglich eines fehlenden Gimmicks. Faktisch ist das korrekt. Die Switch 2 wirkt lediglich wie ein weiterentwickeltes Produkt.

Darüber kann auch nicht der kürzlich vorgestellte Game-Chat hinwegtäuschen, der letztlich nur ein Discord-Abklatsch ist. Detailverbesserungen ebenfalls nicht, zum Beispiel ein größeres Display und größere Tasten. Vorfreude aufs Release am 5. Juni schürt das erstmal nicht. Und ob es den Preis von 470 Euro rechtfertigt, wird sich noch zeigen.

Wird Nintendos neues "Donkey Kong" reichen?

Die Spezifikationen aber als Lustlosigkeit zu deuten, ist etwas vorschnell. Nintendo hat jetzt eine Bringschuld. Es werden Spiele nötig sein, die den Kauf der neuen Konsole rechtfertigen, sprich überzeugende Titel aus bestehenden Reihen. Mit "Donkey Kong Bananza" hat Nintendo jetzt erstmal vorgelegt. Ein neues "Mario Kart" soll es auch geben. Bisschen dünn, doch mehr bringt die Zeit.

Ohnehin greift bei den Spielen der beliebte Alt-gegen-Neu-Vergleich. Und wenn die neuen Games nicht überzeugen, kann sich die Switch 2 schnell als Rohrkrepierer rausstellen. Eine Erfahrung, die Nintendo mit der Wii U gemacht hat. Noch heute sorgt der Name beim Konzern wie bei Spieler:innen für traumatische Episoden. Kommt es so weit, ist Gemecker wirklich angebracht.

Elektronische Patientenakte eingeführt: Sind meine Daten noch geschützt?

Über die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ist in Deutschland jahrelang diskutiert worden. Im Jahr 2021 wurde sie dann offiziell eingeführt, aber kaum jemand hat sie genutzt. Die Nutzung war nämlich bislang freiwillig und das Anmeldeverfahren eher kompliziert.

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