E-Autos werden immer mehr zum Mainstream. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 470.000 Fahrzeuge zugelassen – ein Rekord. Von Anfang an dabei war Hansjörg-Eberhard von Gemmingen-Hornberg. Er stieg bereits im Jahr 2014 auf einen Tesla um. Inzwischen sind es 1,7 Millionen Kilometer, die er mit seinem Gefährt zurückgelegt hat – ein inoffizieller Weltrekord.
Jetzt äußerte sich der große Tesla-Fan jedoch kritisch über seinen liebsten Wagen und nannte gleich mehrere Gründe, warum sein nächstes Auto nicht von Tesla sein wird.
Gegenüber dem "Spiegel" beklagt er besonders den Verschleiß der E-Autos, aber auch die fehlende Transparenz des Unternehmens. Nach neun Jahren Nutzung habe er inzwischen etwa schon den 13. Motor verbaut. Zwar sei das für ihn dank der Garantie immer kostenlos gewesen, dennoch sei ein solcher Verschließ enttäuschend. Mehrmals habe er daher bei Tesla nachgefragt, was die Ursache sein könnte, habe jedoch keine Antwort erhalten:
Doch auch von Elon Musk persönlich sei er enttäuscht. Der Milliardär habe ihm zu seinen Rekorden nie gratuliert, lediglich fast ein Jahr später zwei Daumen nach oben auf Twitter gegeben. Für den gelernten Landwirt ein Zeichen von fehlender Dankbarkeit:
Tesla wiederum habe ihn "bei verschiedenen Gelegenheiten geschnitten oder ignoriert". Außerdem glaubt Gemmingen-Hornberg mittlerweile, dass Musk auch mit seiner Vision des Umweltschutzes nur geblendet habe – und vorrangig an Geld interessiert gewesen sei.
Dazu passe auch der ständige Einsatz seines Privatjets, der "umweltmäßig eine Katastrophe" sei, sowie manche seiner Entscheidungen. Die Ankündigung, die Supercharger mit Ökostrom zu betreiben, sei etwa nicht haltbar gewesen, da das "die Infrastruktur mancher Länder einfach nicht hergebe".
All das passe laut dem vermögenden Landwirt jedoch auch "zu dem republikanischen Gehabe", das Elon Musk jetzt an den Tag lege. In diesem Zusammenhang sieht der Tesla-Fahrer auch seine Tätigkeit als Twitter-CEO als problematisch an. Zwar hätten auch die Republikanische Partei ihre Vorteile, dennoch sollte eingeschritten werden, "wenn es daran geht, die Demokratie kaputtzumachen".
Expert:innen sehen diese Gefahr etwa bei den Aussagen von Donald Trump, dessen Account Musk kurz nach seinem Kauf von Twitter wieder freigab. Laut Gemmingen-Hornberg habe sich auch dadurch die Klientel bei Tesla verändert.
Abseits dessen findet der Rekordfahrer das Konzept von Tesla, ausschließlich Elektroautos zu verkaufen, "noch immer unschlagbar gut". Allerdings könnte das Unternehmen von anderen Autoherstellern auch bald überholt werden, etwa bei der Schnellladung oder der Haltbarkeit der Autos.
Sein nächster Wagen werde daher nicht von Tesla sein. Zwar wolle er mit seinem Model S noch mindestens auf die zwei Millionen Kilometer kommen, eines Tages werde er sich dann jedoch ein neues Auto zulegen. Hier komme für ihn etwa der Mercedes EQS oder der Porsche Taycan infrage.