Dass im Jahr 2019 ein Musik-Video noch auf eine so kontroverse Art und Weise besprochen wird, bevor es überhaupt draußen ist, ist selten. Der Teaser zu Rammsteins Video "Deutschland" hat für große Aufmerksamkeit gesorgt, weil die Bandmitglieder in dem Clip auch todgeweihte Gefangene in einem Konzentrationslager spielen. (hier findet ihr mehr Informationen dazu)
Nun ist das Video draußen und so umstritten es wegen der KZ-Szenen auch ist: Zumindest, was die Rezeption angeht, ist es ein Riesenerfolg. 15 Stunden nach Veröffentlichung hat das 9-Minuten-Video bereits über fünf Millionen Klicks eingefahren.
Fast unisono wird der Song mitsamt Video abgefeiert. Die bombastische Abhandlung der ambivalenten Geschichte Deutschlands ist zweifelsohne ein Meilenstein der Musikvideo-Geschichte.
Das Video wurde übrigens von keinem geringeren als Video-Mastermind Specter gedreht.
Die meisten HipHop-Fans werden ihn als einen der Gründer und visuellen Kopf hinter dem Straßen-Label "Aggro Berlin" kennen. Specter designte das ikonische Sägeblatt-Logo des Labels, verpasste Sido seine Maske und drehte unter anderem sein "Mein Block"-Video. Specter hat die Kunst des ästhetischen Provozierens auf ein ganz neues Level gehoben, und passt damit perfekt zu Rammstein.
Specter nutzte seinen HipHop-Hintergrund auch, um einige Rapper ins Video zu schleusen.
Sie spielen Häftlinge, die sich im Gefängnis eine Schlacht mit der Polizei liefern.
(tl)