"Ich zeig euch mal was". Mit diesen Worten beginnt Arafat Abou-Chaker, bekannt als Führungsfigur des gleichnamigen Berliner Clans, ein 36-minütiges, verwackeltes Instagram-Live-Video.
Und was zeigt er uns? Seinen Keller: Hunderte Schuhkartons mit mehr oder weniger exklusiven Sneakermodellen und ganz viele Fitnessgeräte. Nach knapp fünf Minuten schwingt sich Abou-Chaker dann auf ein Cardio-Bike und radelt los.
Die restliche halbe Stunde des Live-Videos verlässt er das Rad nicht mehr, strampelt, keucht, während nonstop User-Fragen hineinflattern: "Meinung zu Schalke 04?", "Meinung zu Sucuk mit Ei?", "Warst du schon mal in Tschetschenien?", "Nette Bude, wie finanziert man sowas?".
So weit, so unspannend.
Und so kommt es, dass Abou-Chaker zum ersten Mal in jüngster Zeit über seinen Erzrivalen und den Streit mit ihm spricht.
Das Video wurde am Donnerstag auf YouTube hochgeladen. Auf Arafats Instagram-Account kann man es nicht mehr ansehen.
Arafat, der als Führungsfigur des Abou-Chaker-Clans gilt, war von 2008 bis März 2018 Bushidos Manager.
Jahrelang galten die beiden als unzertrennlich – beruflich sowie privat. Sie waren Nachbarn, zeigten sich gemeinsam in der Öffentlichkeit, nannten sich "Brüder". Im März 2018 hatte Bushido dann via Facebook bekannt gegeben, dass er sich nach zehn Jahren von Arafat Abou-Chaker trennt.
Aktuell streiten die beiden vor Gericht. Es geht um eine ehemalige Immobilienfirma, die Abou-Chaker und Bushido gemeinsam geführt haben sollen. Der Firma gehören demnach rund 100 Wohnungen in Brandenburg. Bushido soll Abou-Chaker im Herbst vergangenen Jahres aus dem Unternehmen ausgeschlossen haben. Der Vorwurf: Gelder seien unrechtmäßig aus dem Immobilienunternehmen abgezogen worden, das Vertrauensverhältnis sei dadurch unwiderruflich zerrüttet. Seit Februar geht Abou-Chaker juristisch dagegen vor, will Bushido von den Geschäften der Firma ausschließen.
Bereits im August 2017 soll es zum Bruch zwischen dem Rapper und dem Paten des Abou-Chaker-Clans gekommen sein. Arafat soll ihm zuvor Schutz gewährt haben und an den Einnahmen, die Bushidos Musik-Label "Ersguterjunge" abwarf, verdient haben.
Im September 2018 veröffentlichte Bushido mit dem Song "Mephisto" seine musikalische Abrechnung mit seinem alten Weggefährten.
(as)