
Ab Oktober gibt es mehr Sicherheit beim Überweisen. Bild: IMAGO/Steinach / imago images
Ratgeber
Geld an die falsche IBAN geschickt? Das soll bald nicht mehr passieren – denn ein neues EU-Gesetz verpflichtet Banken zum Abgleich. Das musst du nun wissen.
10.09.2025, 19:5910.09.2025, 19:59
Geld überweisen und dann ist das plötzlich weg? Ab Oktober soll genau das deutlich schwieriger werden. Denn Banken müssen künftig prüfen, ob Name und IBAN überhaupt zusammenpassen. Klingt banal, ist aber ein echter Gamechanger und könnte dich vor fiesen Betrugsmaschen schützen.
Was du nun beachten musst und was passiert, wenn du dich beim Eingeben der Daten vertippst, liest du bei watson.
Was ist die neue IBAN-Regelung?
Ab 9. Oktober 2025 gilt EU-weit bei allen SEPA-Überweisungen in Euro: Banken müssen prüfen, ob Name und IBAN zusammenpassen, egal ob Online-Banking, Filiale oder Echtzeitüberweisung.
Denn Banken waren bislang nicht verpflichtet, zu prüfen, ob der Name der Empfänger:innen mit der IBAN zusammenpasst. So war es bei Betrugsfällen oft schwierig, das geklaute Geld wieder zurückzuerhalten. Aber auch Tippfehler können so verhindert werden.
Was passiert bei einer Abweichung der Daten?
Bei einer Abweichung zwischen Name und IBAN wirst du beim Überweisen gewarnt. Je nach Ausmaß zeigt dir die Bank:
- kleine Abweichung: zum Beispiel Tippfehler – du kannst selbst entscheiden, ob du trotzdem überweist und meist wird der richtige Name vom System angezeigt
- große Abweichung: klare Warnung – Überweisung besser abbrechen und Empfänger:innen kontaktieren
- technischer Fehler: keine Prüfung möglich – Überweisung unsicher, deshalb sollte sie besser abgebrochen werden
Die Entscheidung liegt am Ende bei dir, aber wichtig: Ignorierst du die Warnung, haftest du im Zweifel selbst. Die Bank haftet nur dann, wenn ein positiver Abgleich vor dem Absenden bestätigt wurde.
Laut der Verbraucherzentrale sind kleine Unterschiede in der Schreibweise, wie Umlaute, Groß- und Kleinschreibung oder Sonderzeichen, unkritisch und führen nicht dazu, dass eine Überweisung gestoppt wird. Auch Bindestriche oder doppelte Leerzeichen werden von den Banken akzeptiert.
Was passiert bei der Prüfung von IBAN und Name?
Sobald du eine SEPA-Überweisung eingibst, gleicht deine Bank den Empfänger:innennamen mit der IBAN ab, indem sie bei der Empfängerbank anfragt, ob die Daten zusammenpassen. Dieser Abgleich läuft automatisch im Hintergrund und dauert meist nur wenige Sekunden.
Gibt es Ausnahmen?
Der neue Abgleich schützt nicht vor allen Betrugsarten: Bei Phishing oder gestohlenen Kontodaten hilft er nicht, da Kriminelle dann direkt Zugriff haben.
Auch Lastschriften sind aktuell von der Regelung ausgenommen. Zudem gilt die Pflicht nicht für Papierüberweisungen, die zum Beispiel per Überweisungskasten eingereicht werden.
Worauf müssen Unternehmen achten?
Unternehmen sollten besonders darauf achten, dass ihre Firmennamen und IBAN-Daten korrekt und einheitlich bei Geschäftspartner:innen und in offiziellen Registern hinterlegt sind. Schon kleine Abweichungen können zu Warnungen oder Verzögerungen bei Zahlungen führen.
Die neue IBAN-Prüfung ist ein wichtiger Schritt, um Überweisungen sicherer zu machen und Fehler zu vermeiden.
Gerade bei größeren Beträgen lohnt es sich, Empfänger:innendaten genau zu prüfen und bei Unsicherheiten direkt nachzufragen. So schützt du dein Geld bestmöglich vor Verlust und Betrug.
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