Es vergeht mittlerweile kein Tag ohne Phishing-Meldung. Vor allem Banken, Zahlungs- und Versanddienstleister sind beliebte Ziele von Cyberkriminellen. Bei jeder Mail muss man ein wachsames Auge auf verdächtige Formulierungen oder Absenderadressen haben.
Denn während Technik immer smarter wird, werden es leider auch die Methoden derjenigen, die uns Schaden zufügen wollen. Ob private Chats, Online-Banking oder Streaming-Abos – fast jeder Klick kann ein Türchen öffnen, das Betrüger:innen Einblick in die persönlichen Daten gewährt. Und der Eindruck trügt nicht: Die Zahl der entsprechenden Angriffe wächst stetig und die Wege, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden, sind vielfältig wie nie zuvor.
Die Zahlen im "Threat Report" des Softwareentwicklers Gen Digital bestätigen eine deutliche Zunahme entsprechender Straftaten im zweiten Quartal des Jahres. In diesem Zeitraum hat etwa Phishing um 16 Prozent zugenommen.
Weltweit stellt hingegen klassischer Finanzbetrug die am weitesten verbreitete Form der Cyberkriminalität dar. Dabei werden etwa Fake-Websites erstellt, um Verbraucher:innen von bestimmten Investitionen zu überzeugen.
Gen Digital berichtet von einem Anstieg um 340 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Dabei seien vor allem die USA, Frankreich und Deutschland betroffen.
Eine weitere, immer beliebtere Betrugsmasche betrifft demnach Push-Benachrichtigungen im Browser. Kriminelle versuchen auch über dieses Tool, eine Weiterleitung auf unseriöse Websites oder die Installation von Malware zu erzwingen. Entsprechende Angriffe stiegen laut Gen Digital zuletzt um 317 Prozent.
Verbraucher:innen können sich vor solchen Benachrichtigungen schützen, indem sie solche in den Einstellungen nur für wenige und bestimmte Websites zulassen.
Ebenso vorsichtig sollte man mit seinen Passwörtern sein. Durch unsichere Zugangsberechtigungen ist es für Betrüger:innen ein Leichtes, sich remote Zugang zu fremden Geräten zu verschaffen. Derlei Angriffe stiegen weltweit zuletzt um mehr als 60 Prozent.
Auch gefakte Kundensupport-Mails bleiben laut dem Bericht ein nicht zu verachtendes Risiko.
Weniger einfach ist der Schutz vor sogenannter Sextortion. Dabei drohen anonyme Kriminelle mit der Veröffentlichung empfindlicher Fotos oder Videos der jeweiligen Betroffenen, etwa Nacktbildern. Als Gegenleistung wird die Preisgabe bestimmter Daten gefordert.
Gen Digital berichtet, dass es im zweiten Quartal doppelt so viele gemeldeten Fälle von Sextortion gab wie im vorherigen Zeitraum. Das Portal "Chip.de" rät in solchen Fällen dazu, sich nicht verunsichern zu lassen und keinerlei Zahlungen anzuweisen. Allgemein ist ein wachsames Auge bei allen Formen des Online-Betrugs weiter ratsam.