Mal ehrlich: Wer merkt sich schon alle Notrufnummern auswendig, wenn es in den Urlaub geht? Die 112 kennt jede:r, aber funktioniert die auch im Ausland? Und was, wenn nicht?
Watson hat den Überblick und alle Infos, die du wissen musst, falls im Urlaub doch einmal etwas passieren sollte und wie du im Ernstfall schnell Hilfe bekommst – ganz ohne Panik und Nummernchaos.
In ganz Europa gilt die 112 als einheitliche Notrufnummer. Egal ob du in Frankreich, Italien, Spanien oder Österreich unterwegs bist: Mit der 112 erreichst du kostenlos und rund um die Uhr die örtliche Notrufzentrale, meist sogar ohne SIM-Karte oder Guthaben. Auch Nicht-EU-Ländern wie die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein nutzen die einheitliche Notrufnummer.
Die Nummer verbindet dich automatisch mit der zuständigen Leitstelle für Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst. Jedoch Achtung: Für das Sprachangebot gibt es keine konkrete Regelung, in den meisten Ländern wird jedoch ein englischsprachiger Service angeboten.
Zwar gibt es in einigen Ländern zusätzlich noch nationale Notrufnummern, aber die 112 funktioniert überall zuverlässig und ist damit die einfachste und sicherste Wahl im Notfall.
In den USA und Kanada ist die Notrufnummer nicht 112, sondern 911. Trotzdem musst du dir keine Sorgen machen, wenn du aus Gewohnheit die 112 wählst: Viele Mobilfunknetze in Nordamerika leiten einen Anruf an die 112 automatisch an die 911-Notrufzentrale weiter.
Das funktioniert allerdings nur mit einem Handy und auch nicht in jedem Fall garantiert. Deshalb solltest du dir für Reisen nach Nordamerika merken: Im Notfall immer 911 wählen, um auf der sicheren Seite zu sein.
In Südamerika gibt es keine einheitliche Notrufnummer, die Nummern variieren von Land zu Land. Viele Länder haben ihre eigenen Nummern für unterschiedliche Notfälle, und die europäische 112 funktioniert dort meistens nicht.
Deshalb lohnt es sich, vor der Reise die wichtigsten Nummern des jeweiligen Landes zu kennen oder im Smartphone abzuspeichern, so bist du im Notfall schnell und sicher verbunden.
In Asien gelten je nach Land unterschiedliche Notrufnummern, eine einheitliche Lösung wie die 112 in Europa gibt es dort nicht. In Japan zum Beispiel wählst du 110 für die Polizei und 119 für Feuerwehr und Rettungsdienst. In Thailand ist die 191 für Polizei und allgemeine Notfälle zuständig und die 1155 sogar eine extra Nummer für Touristen. Die Notrufe, je nach Urlaubsziel aufgelistet, findest du hier.
Die europäische 112 funktioniert dort in der Regel nicht oder wird nicht automatisch weitergeleitet. Deshalb solltest du dich vor der Reise informieren, welche Notrufnummern im jeweiligen Land gelten und sie am besten griffbereit abspeichern oder aufschreiben. Viele moderne Smartphones erlauben übrigens auch einen "SOS-Modus", der im Notfall die richtige Nummer wählt, abhängig vom Standort.
In Australien wählst du im Notfall die 000 (die Triple Zero). Über diese Nummer erreichst du Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste, rund um die Uhr und kostenlos. Zusätzlich funktioniert in Australien auch die 112, allerdings nur von Mobiltelefonen.
Die 112 wird dort automatisch an die Triple-Zero-Zentrale weitergeleitet, ähnlich wie in Nordamerika. Wenn du also ein Handy dabei hast, kannst du im Ernstfall auch die 112 wählen, solltest dir aber merken, dass 000 die offizielle und landesweit empfohlene Notrufnummer ist.
In Afrika gibt es keine zentrale Notrufnummer wie die 112 in Europa. Stattdessen gelten je nach Land unterschiedliche Rufnummern für Polizei, Feuerwehr und Rettung. In Südafrika zum Beispiel kannst du die 112 von Smartphones aus wählen, sie wird dann an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet, die dich je nach Notfall weiterverbindet.
In anderen Ländern, wie Kenia oder Nigeria, gibt es ebenfalls nationale Nummern: Allerdings kann die Erreichbarkeit variieren, insbesondere in ländlichen Gegenden. Für Reisen nach Afrika gilt daher: Unbedingt vorab informieren! Auch Apps lokaler Sicherheitsdienste oder die Botschaftsnummer können im Ernstfall hilfreich sein.
Ganz egal, wo auf der Welt du unterwegs bist, im Notfall gilt: Ruhe bewahren und die richtige Nummer wählen. Es kann zwar ein bisschen Zeit beanspruchen, alle Notfallnummern des Ziellandes einzuspeichern, aber im Ernstfall kann das lebensrettend sein.