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Führerschein-Reform: Verkehrsminister möchte Fahrausbildung vergünstigen

Portrait of a female student passing her driving test after a young driving instructor graded her. Holding her new driver's licence.
Hebt die Kinder hoch und klappt die Bordsteine ein: Bald kommt hoffentlich der erschwingliche Führerschein!Bild: GettyImages / urbazon
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Führerschein soll wieder günstiger werden: Das kann sich ändern

Früher war die größte Hürde für Fahranfänger:innen die Anschaffung des ersten Autos. Heute wird es bereits bei den Rechnungen der Fahrschule kritisch.
16.10.2025, 17:1616.10.2025, 17:16

Während im Jahr 2020 der durchschnittliche Führerschein noch ungefähr 2000 Euro gekostet hat, variieren die Preise für die Fahrerlaubnis im Jahr 2025 zwischen 3000 und 4500 Euro.

Somit ist der Führerschein und die Vorteile, die er mit sich bringt, für junge Menschen noch unerreichbarer geworden. Das will Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) jetzt ändern. Wie der Plan aussieht, weiß watson.

Warum ist der Führerschein so teuer geworden?

In den vergangenen Jahrzehnten ist der Führerschein nicht nur teurer, sondern auch komplexer geworden.

Durch kompliziertere Verkehrssysteme und die Weiterentwicklung der Fahrzeuge hat sich die durchschnittliche Anzahl an Fahrstunden nahezu verdoppelt. Auch die Prüfungen dauern mittlerweile fast eine Stunde, anstatt früher 45 Minuten.

Durch die Inflation der letzten Jahre steigen nicht nur die Personalkosten, sondern beispielsweise auch die Sprit- und Wartungskosten der Fahrschulautos.

Wenn eine Prüfung wiederholt werden muss, zieht das weitere Übungsstunden und Prüfungsversuche nach sich, die ebenfalls die Kosten antreiben.

Begünstigt wird das dadurch, dass der Prüfungsumfang immer größer wird. Der Theorieteil des Führerscheins umfasst mittlerweile an die 1200 Fragen.

Wo sind die Führerscheine am günstigsten?

Es ist in erster Linie günstiger, den Führerschein auf dem Land zu machen, als in einer Großstadt. Die Infrastruktur in kleinen Gemeinden ist in der Regel einfacher zu verstehen. So benötigen die Schüler:innen weniger Fahrstunden und Prüfungsversuche.

Davon abgesehen variieren die Preise je nach Bundesland, weil hier die Preise für Benzin, Personalkosten oder Wartung unterschiedlich sind.

So sind die Führerscheine in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt am günstigsten.

Wie kann man den Führerschein billiger machen?

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder von der CDU berichtete bereits im Sommer 2025 von dem Vorhaben, den Führerschein wieder günstiger machen zu wollen.

Ein kostenintensiver Faktor sind die hohen Durchfallquoten. Fast die Hälfte aller Fahrschüler:innen fällt durch die Theorieprüfung, fast 40 Prozent benötigen mehr als eine praktische Prüfung.

Durch die Prüfungs- und Anmeldegebühren sowie weitere Übungsstunden schießen die Kosten nach einer versäumten Prüfung in die Höhe. Ein optimiertes Prüfungssystem könnte das ändern.

Durch die Reform des Führerscheins soll der Aufwand hinter der Ausbildung minimiert werden, ohne dass die Qualität des Gelernten nachlässt. Dafür empfiehlt der Verkehrsminister Fahrschulen die Anschaffung von Fahrzeug-Simulatoren und schlägt vor, den Theorieunterricht online zu veranstalten.

Auch wünscht sich Schnieder mehr Transparenz von den Fahrschulen. Wenn die Preise für die einzelnen Komponenten leicht zu finden sind, können Absolvent:innen sich besser vorbereiten.

Ab wann wird der Führerschein wieder günstiger?

Aktuell möchte der Bundesverkehrsminister seine Ideen für die Reform des Führerscheins finalisieren. Dementsprechend ist mit einer Preissenkung im Jahr 2025 nicht mehr zu rechnen.

Der Bußgeldkatalog spekuliert allerdings mit einer Reform der Fahrausbildung ab Beginn des Jahres 2026.

Es bleibt also spannend, und vorerst auch teuer. Ein einfacherer Zugang zu einer Fahrerlaubnis bedeutet für viele Menschen einen einfacheren Zugang zu Mobilität und Lebensqualität. Dieser ist laut dem Verkehrsminister durch die aktuellen Preise nicht gegeben.

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