Leben
Ratgeber

Liebe: Was das Verhältnis zu den Eltern über die Beziehung verrät

Eltern
Gutes Verhältnis zu den Eltern gleich gute Beziehung? Ganz so einfach ist es nicht. Bild: Unsplash / ricardo maruri
Ratgeber

Was das Verhältnis zu deinen Eltern über dein Bindungsverhalten verrät

Wer versteht, wie das Verhältnis zu den Eltern unser Beziehungsleben prägt, hat beste Chancen, alte Muster zu durchbrechen und endlich mal gesunde Beziehungen zu führen. Fünf Erkenntnisse über deine Familie – und deine:n Partner:in.
06.06.2025, 08:2606.06.2025, 08:26
Mehr «Leben»

Du ghostest Leute, obwohl du sie eigentlich magst? Du klammerst so heftig, dass du selbst genervt bist? Oder du checkst alle fünf Minuten, ob deine letzte Nachricht schon gelesen wurde? Herzlichen Glückwunsch – dein inneres Kind ruft an. Und es will über Mama und Papa reden.

Klingt psycho? Ist es auch – aber auf die gute Art. Denn dein Beziehungsverhalten kommt nicht von ungefähr. Es ist kein "Ich bin halt so"-Ding, sondern ziemlich oft ein "Ich bin so geworden"-Phänomen. Genauer gesagt: Das Verhältnis zu deinen Eltern (oder deinen frühesten Bezugspersonen) hat dir ziemlich früh beigebracht, wie Nähe, Vertrauen und emotionale Sicherheit funktionieren – oder eben nicht.

Hier kommen fünf Erkenntnisse, wie dein Verhältnis zu deinen Eltern dein heutiges Bindungsverhalten beeinflusst: und was das Ganze mit deinem Dating-Drama, deiner Angst vorm Verlassenwerden oder deinem ständigen Rückzug zu tun hat.

Du konntest dich nicht auf deine Eltern verlassen?

Willkommen im "unsicher-vermeidenden" Bindungstyp. Kinder, die emotional nicht zuverlässig aufgefangen wurden, lernen früh: Gefühle zeigen ist gefährlich. Vielleicht hast du dir als Kind oft gewünscht, getröstet zu werden – aber wurdest abgewimmelt mit "Jetzt stell dich nicht so an." Ergebnis? Heute wirkst du unabhängig, brauchst vermeintlich niemanden – aber tief drinnen sehnst du dich nach Nähe. Du hast nur gelernt, dass Nähe nicht sicher ist. Also hältst du Abstand, auch in Beziehungen. Klingt paradox? Willkommen im echten Leben.

Du hattest das Gefühl, oft etwas leisten zu müssen

Lob gab’s nur für gute Noten oder brav-sein? Dann hast du womöglich ein "leistungsorientiertes" Bindungsschema entwickelt. Du glaubst heute: Ich muss funktionieren, um geliebt zu werden. Solche Menschen fühlen sich oft nur dann wertvoll, wenn sie etwas "bringen". In Beziehungen zeigt sich das durch übermäßige Fürsorge, Helfersyndrom oder das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen: ein emotionaler Burnout auf Raten.

Du wurdest überbehütet und emotional vereinnahmt

Wenn deine Eltern dich nie loslassen konnten – im Sinne von: "Du bist mein Ein und Alles" – dann hast du Bindung vielleicht als eine Form von emotionaler Abhängigkeit gelernt. Heute erkennst du dich vielleicht in diesen Gedanken: "Was, wenn er mich verlässt?" oder "Warum schreibt sie nicht zurück?" Du klettest, kontrollierst, überanalysierst. Nicht, weil du übertreibst – sondern weil dein inneres Kind nie gelernt hat, dass Liebe auch ohne ständige Bestätigung bestehen kann.

Waren deine Eltern einfühlsam?

Glückwunsch: Du hast vermutlich eine sichere Bindung entwickelt. Menschen mit sicherem Bindungsmuster sind die Einhörner der Dating-Welt: Sie können Nähe zulassen, ohne sich selbst zu verlieren. Sie brauchen keinen Drama-Zyklus, um sich lebendig zu fühlen. Warum? Weil sie gelernt haben: Ich bin okay, so wie ich bin – und andere auch. Sie suchen Beziehungen nicht aus einem Mangel heraus, sondern als Bereicherung.

Hast du Instabilität in der Kindheit erlebt?

Dann ist dein Beziehungsmuster vielleicht "ambivalent". In einem Moment war Mama superzärtlich, im nächsten kalt wie ein Kühlschrank? Solche inkonsistenten Reaktionen bringen Kinder in ein emotionales Chaos: Ich will Nähe, aber ich traue ihr nicht. Dieses Muster zeigt sich später in sogenannten "on/off"-Beziehungen, extremer Eifersucht oder Gefühlen wie: "Ich weiß nicht, woran ich bei dir bin." Ambivalente Bindung ist anstrengend – vor allem für dich selbst.

Und jetzt?

Die gute Nachricht: Bindungsmuster sind keine in Stein gemeißelten Schicksale, sondern lernbare Strategien. Wer sich seiner Prägung bewusst wird, kann neue Muster einüben – mit ehrlicher Selbstreflexion und Beziehungen, die Sicherheit statt Drama bieten. Und ja, das ist Arbeit. Aber sie lohnt sich, weil du am Ende nicht nur Beziehungen zu anderen, sondern auch die zu dir selbst heilst.

Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Supermarkt: Kult-Hersteller Dr. Beckmann expandiert – aus bitterem Grund
Dr. Beckmanns Fleckenteufel-Fläschchen haben schon so manches Kleidungsstück gerettet. Aktuell sind die Reinemacher beliebter denn je. Das steht aber vor einem bitteren Hintergrund.

Dr. Beckmann hat eine einzigartige Fanbase. Tollpatschige Dandys, Eltern mit tollpatschigen Kindern, Fußballer:innen mit Hang zur Bodenprüfung, Handwerker:innen, Kellner:innen, Köch:innen, um es kurz zu machen: die Produkte genießen durch alle Bevölkerungsschichten ein hohes Ansehen. Handelt es sich doch bei den Fleckenentfernern des Unternehmens um richtige Alltagshelden.

Zur Story