Du bist in der schlimmsten Phase deines Zyklus, musst wegen Werbung heulen und willst entweder jeden anbrüllen oder weiche Kekse essen – oder beides. Und als wäre alles noch nicht schlimm genug, ist da auf einmal dieses leichte Kratzen im Hals. Dieses Kratzen, das dir sagt, dass die nächsten Tage eine Katastrophe werden.
Aber war das nicht schon letzten Monat da? Und wieso kommt kurz vor der Periode das Gefühl, dass man krank wird? Watson hilft dir, die Symptome zu lindern.
Dass du dich kurz vor deiner Periode krank fühlst, bildest du dir nicht ein. Mit dem Begriff "Period Flu" werden grippeähnliche Symptome beschrieben, die manche Frauen kurz vor oder während der Periode empfinden. Dazu gehören zum Beispiel Gliederschmerzen, Halskratzen, Müdigkeit oder auch Schnupfen.
Je nachdem, welche Symptome du vor und während der Periode hast, können verschiedene Gründe die Auslöser sein.
Als würden schmerzende Brüste, Verdauungsprobleme und Stimmungsschwankungen nicht schon ausreichen, werden viele Frauen vor der Periode anfälliger für Infekte.
Nach dem Eisprung fallen die Sexualhormone Progesteron und Östrogen stark ab. Diese hormonelle Belastung sorgt bei einigen dafür, dass das Immunsystem geschwächt wird. In diesem Fall ist das Gefühl, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, leider begründet.
Auch Allergien werden in dieser Zeit verstärkt und die Symptome davon können einer Erkältung ähneln, erklärt Gynäkologin Judith Bildau dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Das tritt sowohl kurz vor dem Eisprung als auch in der zweiten Zyklushälfte auf. Denn bei einer Allergie aktiviert der Körper das Immunsystem, um sich gegen die vermeintlichen Eindringlinge zu wehren.
Ein Teil des Immunsystems, nämlich die Mastzellen, sitzt in der Gebärmutter und in den Eierstöcken. Der Körper schüttet Histamin aus und es kommt zu unbeliebten Symptomen wie Niesen oder brennenden Augen. Ob es sich in deinem Fall um Erkältungssymptome oder eine Allergie handelt, erfährst du in diesem Text:
Eine Histaminintoleranz ist laut Bildau keine Allergie, sondern eine Stoffwechselstörung, löst aber ähnliche Symptome aus, wie Schnupfen, Niesen, Asthma oder Ausschlag. Das Hormon Estradiol wird in verschiedenen Zyklusphasen ausgeschüttet, kann an die Mastzellen andocken und dabei wird Histamin ausgeschüttet.
Bei Menschen mit einer Intoleranz kann das Hormon nicht regulär über den Darm verdaut werden und es sammelt sich zu viel Histamin im Körper. Das führt ebenfalls zu den erkältungsähnlichen Symptomen.
Leider gibt es nicht das eine Mittel, das alle Symptome verschwinden lässt. Um Period Flu zu bekämpfen, musst du zunächst herausfinden, was die Ursachen davon sind.
Falls du die Vermutung hast, dass du eine Allergie haben könntest, ist ein Test ratsam. Dafür kannst du einfach zur Hausärztin oder zum Hausarzt gehen. Solltest du eine Allergie haben und die Symptome vor allem in der Zeit vor der Periode bemerken, ist in diesem Zeitraum eine histaminarme Ernährung besonders ratsam.
Außerdem können dir Antihistaminika helfen, die Symptome in den Griff zu kriegen. Asthmatikerinnen haben am besten ein entsprechendes Spray griffbereit.
Solltest du diese Symptome vor allem im Frühling bemerken und eine Pollenallergie feststellen, kannst du – je nach Möglichkeit – deinen Tagesablauf an den Pollenflug anpassen und zu bestimmten Zeiten lieber drinnen bleiben.
Vielleicht hast du keine Allergie und dein Immunsystem leidet unter den Hormonschwankungen. In diesem Fall hilft leider nur das, was bei Erkältungen auch empfohlen wird: Tee trinken und schonen. Solltest du feststellen, dass die Symptome vermehrt vor deiner Periode auftreten, kannst du schon ein paar Tage vorab deine Ernährung anpassen, um deinen Körper zu unterstützen. Außerdem ist genügend Schlaf essenziell. Alkohol und viel Stress solltest du eher meiden.
Wie lang die Symptome von Period Flu anhalten, ist individuell. Da dein Immunsystem geschwächt werden kann, bekommst du im schlimmsten Fall wirklich eine Erkältung.
Solltest du öfter von den Symptomen betroffen sein, kannst du ein Tagebuch darüber führen. Dann kannst du nach ein paar Monaten eventuell eine Regelmäßigkeit erkennen.
