Schmeckt nach Wiese und Sonnenschein? Was für viele zum morgendlichen Ritual gehört, schreckt andere ganz schnell ab: Matcha, ein grasig schmeckender Grüntee aus Japan, der als Pulver erhältlich ist.
Aufgrund der nährhaften Inhaltsstoffe und als natürlicher Wachmacher gilt Matcha seit Jahren als das It-Getränk. Wie gesund ist der gehypte Drink wirklich?
Watson gibt dir einen Überblick und beantwortet die wichtigsten Fragen.
Matcha ist nicht einfach nur grüner Tee – es handelt sich um fein gemahlenes Pulver aus speziell gezüchteten grünen Teeblättern. Ursprünglich stammte das grüne Matcha-Pulver aus China, es wurde aber der wertvollste Grüntee Japans und essenziell in der japanischen Teezeremonie. Die Matcha-Blätter werden im Schatten angebaut, um ihre Nährstoffkonzentration zu maximieren, und dann schonend verarbeitet.
Im Gegensatz zu herkömmlichem Tee, bei dem du nur das Wasser trinkst, nimmst du beim Matcha das ganze Blatt zu dir, was ihn besonders nährstoffreich macht.
Ein entscheidender Faktor für die Beliebtheit von Matcha ist die hohe Konzentration an Antioxidantien. Besonders das EGCG (Epigallocatechingallat), ein starkes Antioxidans, ist in Matcha in besonders hohen Mengen vorhanden und spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung freier Radikale im Körper.
Ein weiteres einzigartiges Merkmal von Matcha ist der hohe Gehalt an L-Theanin, einer Aminosäure, die eine beruhigende Wirkung auf den Körper hat. L-Theanin fördert die Produktion von Dopamin und Serotonin, was zu einer verbesserten Stimmung und besserem Fokus führt, ohne dass du die nervöse Aufgeregtheit verspürst, die bei anderen koffeinhaltigen Getränken auftreten kann.
Dass Matcha als Superfood gehypt wird, ist keine neue Info mehr. Aber was kann der Tee wirklich? Hier eine Übersicht:
Matcha ist eine gute Kaffee-Alternative, da es einen sanften, langanhaltenden Energieschub, ohne die nervöse Aufregung und den schnellen Abfall, bietet. Außerdem verfärbt Matcha die Zähne weniger als Kaffee und kann sich sogar positiv auf die Zahngesundheit auswirken.
Matcha kann den Hormonhaushalt positiv beeinflussen, indem er Stresshormone wie Cortisol reduziert, die Insulinempfindlichkeit verbessert und den Stoffwechsel unterstützt. Auf Social Media kursieren viele Theorien darüber, dass Matcha sich auch positiv auf den weiblichen Hormonhaushalt auswirkt.
Einige Studien zeigen, dass Matcha die Produktion von Testosteron fördern und die Produktion von Östrogen senken kann. Das trägt dazu bei, dass unangenehme Nebenwirkungen eines unausgeglichenen Hormonhaushaltes entgegenzuwirken. Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen, final bewiesen ist das also nicht.
Obwohl Matcha viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile. Der Koffeingehalt kann bei empfindlichen Personen zu Nervosität, Schlafstörungen oder einer erhöhten Herzfrequenz führen, ist aber weniger intensiv als bei Kaffee.
Zudem kann das grüne Pulver zu Zahnverfärbungen führen, wenn nicht mit Wasser nachgespült wird. Der übermäßige Konsum von Matcha kann bei einigen Menschen den Zahnschmelz sehr beeinträchtigen.
Darüber hinaus enthält Matcha aufgrund seiner Anbaubedingungen in einigen Fällen höhere Konzentrationen von Schwermetallen wie Quecksilber oder Arsen, besonders bei minderwertigen Produkten. Hierbei sollte beim Kauf auf hochwertige Bio-Produkte wert gelegt werden. Auch sollte man bei der Einnahme von Medikamenten auf mögliche Wechselwirkungen achten, insbesondere bei Blutverdünnern oder Medikamenten gegen Bluthochdruck.
Im Zweifelsfall sollte der Konsum von Matcha vorab ärztlich abgesprochen sein und wie so oft gilt: Die Menge macht das Gift!
Anders als bei herkömmlichem Tee ist die Matcha-Zubereitung mit mehr Aufwand verbunden. Hier sind die wichtigsten Steps für deinen ersten Matcha:
Dein Matcha ist nun bereit und du kannst ihn mit Honig oder Zitronensaft verfeinern. Für die westlichere Variante schäumst du noch etwas Milch auf, so hast du einen Matcha Latte.
Falls du keinen Chasen zur Hand hast, klappt die Zubereitung auch mit einem klassischen Schneebesen oder einem Shaker.
Um auch den besten Trinkgenuss und optimale Gesundheitseffekte zu erzielen, solltest du beim Kauf auf die Qualität des Matchas achten. Hochwertiger Matcha hat eine leuchtend grüne Farbe und einen süßlichen, weichen Geschmack. Günstigerer Matcha kann dunkler und bitterer sein.
Matcha aus Japan gilt allgemein als hochwertig. Besonders bekannt sind die Regionen Uji und Kyoto für ihren Matcha-Anbau. Wenn der Matcha aus einer dieser Regionen stammt, kannst du oft sicher sein, dass er von guter Qualität ist. Guter Matcha ist in der Regel nicht billig. Wenn der Preis zu niedrig ist, könnte dies ein Hinweis auf minderwertige Qualität sein.
Matcha ist weit mehr als nur ein Trendgetränk – in Maßen kann es ein richtiges Superfood und eine gute Alternative zu Kaffee sein. Nur an den Gras-Geschmack muss man sich wohl gewöhnen.