Im heutigen Zeitalter scheint sich alles nur noch um Trends zu drehen – und darum, diese auch schnell mitzumachen. Denn was gerade noch In ist, wie der neue Make-up-Trend "demure" (dabei geht es darum, sich sehr dezent zu schminken), kann morgen schon wieder Out sein, wie das Vanilla-Girl.
Deswegen gilt: Schnell sein und mitmachen, solange alle anderen es auch tun! Wenn es um einen Make-up-Trend oder einen neuen Tanz geht, werden die Feeds der Social-Media-Plattformen förmlich damit geflutet. Geht es jedoch um Konsumgüter, gibt es eine weitere Konsequenz: Die entsprechenden Produkte können im Handel schnell vergriffen sein, wie es beispielsweise kürzlich in den USA der Fall war, als alle einen Stanley-Cup wollten.
In Island steht man jetzt aber wegen eines Tiktok-Trends tatsächlich vor leeren Gurken-Regalen im Supermarkt. Die Erklärung für ihre Abwesenheit könnte in auf Social Media zu finden sein, schreibt das isländische Nachrichtenmedium "ruv".
Der Anblick von Influencer:innen, die verschiedene Arten von Gurkensalat zubereiten, hat auf Tiktok einen ziemlich dramatischen und vielleicht unerwarteten Aufschwung genommen. Rund 150.000 Videos wurden dort unter dem Hashtag "Cucumbersalad", also "Gurkensalat", veröffentlicht.
Nach Angaben der isländischen Gärtnervereinigung herrscht derzeit ein Mangel an Gurken. Eine Beobachtung, die viele Einkäufer:innen in Island bestätigen dürften.
Die Zahl derer, die im Online-Shop der isländischen Supermarkt-Kette Krónan nach Gurken, aber auch nach Sesamöl, Reisessig und Fischsauce suchen, welche häufig in den Online-Rezepten verwendet werden, ist enorm gestiegen. "Ein Anstieg von 200 Prozent. Das ist absolut fantastisch", freut sich Rúnar Kristmannsson von Krónans Marketingabteilung. In einigen Filialen ist das Sesamöl bereits ausverkauft.
Auch andere Supermärkte melden eine große Nachfrage nach den Produkten. Guðrún Aðalsteinsdóttir, Geschäftsführerin von Krónan erklärt gegenüber "ruv":
Sehe man Trends, die die Nachfrage nach bestimmten Produkten steigern könnten, würde davon mehr eingekauft oder gezielt gesucht werden.
So wurde beispielsweise schnell auf die zunehmende Beliebtheit von Eiskaffee in Island reagiert. Als sich abzeichnete, dass er sich durchsetzen würde, griff Krónan ein und vergrößerte die Auswahl an fertigen Eiskaffeegetränken und anderen Produkten, die häufig mit dem Konsum von Eiskaffee einhergehen.
Das Beispiel aus Island zeigt, dass Trends aus dem Internet schon lange nicht nur bestimmen, wie wir uns anziehen und schminken, wie wir unsere Morgenroutine gestalten und zu Hause putzen: Auch unser Essverhalten hat das Netz fest im Griff.