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Supermarkt: Lidl greift mit neuer Eigenmarke eine völlig andere Branche an

Lidl-Filiale in Deutz gesehen von der Stra
Lidl greift eine neue Branche an.Bild: imago images / Future Image / Christoph Hardt
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Supermarkt: Neue Lidl-Eigenmarke könnte für Konkurrenz gefährlich werden

06.02.2023, 11:11
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Lidl, Aldi und andere Discounter stehen unentwegt miteinander im Wettbewerb um die Kundschaft. Dafür lassen sie sich hinter den Kulissen laufend neue Dinge einfallen. Ob Rabattaktionen, Werbekampagnen oder neue Einkaufserlebnisse. In Zeiten der Inflation ist es für sie noch wichtiger, herauszustechen, als zuvor.

Jetzt geht Lidl in die Offensive. Damit greift die Schwarz-Unternehmensgruppe aber nicht nur seine Discounter-Kontrahenten, sondern einen völlig neuen Markt an. Die Konkurrenz dort unterschätzt das Vorhaben möglicherweise völlig.

Lidl pusht Eigenmarke in neue Sphären

Die Produkte der Lidl-Eigenmarke gibt es mittlerweile schon auf Online-Marktplätzen wie Amazon, Manomano, Ebay und Otto. Mit dem neuen Aufgebot sind aber nicht etwa typische Lidl-Ware wie Lebensmittel oder Haushaltszubehör gemeint. Der Discounter greift mit "Parkside" die Heimwerker-Branche an.

Dass die Schwarz-Gruppe damit nun im DIY-Bereich Fahrt aufnehmen will, zeigt sich etwa im aktuellen Handzettel. Dort bewirbt die Tochter der Unternehmensgruppe ihre Produkte auf neun von insgesamt 58 Seiten. Zu finden sind in dem Prospekt Hilfsmittel und Zubehör aller Art aus dem Heimwerker-Bereich. Von Handwerkzeugen über Elektrowerkzeuge bis hin zu Werkstatteinrichtung für Haus und Garten.

Die Range von "Parkside" kann sich sehen lassen. Laut Webseite gibt es derzeit 668 Artikel im Sortiment. In einer riesigen, internationalen Kampagne bewirbt die Schwarz-Gruppe Heimwerker-Produkte massiv – unter anderem die als Profi-Linie bezeichnete "Parkside Performance".

"Parkside" soll sich als eigene Marke etablieren

Interessant: In der neuen Kampagne taucht der Name Lidl nicht auf. Auch auf den Online-Plattformen, auf denen es die Heimwerker-Artikel zu kaufen gibt, wird Kund:innen die Verbindung zum Discounter nicht explizit sichtbar gemacht. Wie die "Lebensmittelzeitung" (LZ) mit Berufung auf Lidl berichtet, liegt das am Ziel des Discounters, "Parkside zukünftig als eigenständige Marke" zu etablieren.

Damit könnte Lidl den aktuellen Zeitgeist perfekt treffen. Davon ist zumindest ein Branchenexperte überzeugt, auf den sich die "LZ" bezieht.

Denn: DIY ist auch nach Angaben eines Lidl-Sprechers eine starke Nonfood-Kategorie für den Discounter. Die Sparte bekomme nochmals Aufwind vom Umstand, dass Kund:innen sparen und daher Dinge selbst in die Hand nehmen wollen.

DIY-Aufgebot von Supermärkten und Discountern in Branche unterschätzt

Ein Vorteil für das Schwarz-Unternehmen: Baumarktbetreiber würden derzeit Discounter wie Lidl oder Aldi nicht als ernsthafte Konkurrenz wahrnehmen. "Sie realisieren nicht, dass ihnen die Discounter und der Lebensmitteleinzelhandel Umsatz wegnehmen", sagt der Branchenkenner gegenüber der "LZ".

Tatsächlich war das Discounter-DIY-Angebot lange Zeit nicht vergleichbar mit dem von Baumärkten. Doch der Trend könnte in eine andere Richtung umschwenken, besonders in Anbetracht der Inflation und dem stärker werdenden Sparwunsch von Kund:innen.

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Dass der Heimwerker-Umsatz steigt, zeigt sich jedenfalls auch an den Zahlen. Laut einer vorläufigen Hochrechnung des Branchenanalysten Klaus Peter Teipel konnten Supermärkte und Discounter die DIY-Umsätze im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 steigern – immerhin um 1,2 Prozent. Der Markt allgemein ist um 5,7 Prozent gewachsen. Klar ist: Die Großen der Heimwerker-Branche müssen also aufpassen, dass ihnen ein Teil der Kundschaft nicht weggeschnappt wird.

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