
Wegen eines Prospektes hat sich Rewe viel Kritik eingefangen. Bild: imago/ Waldmüller
Supermarkt
11.08.2022, 09:4611.08.2022, 09:46
In einigen Bundesländern enden bald die Sommerferien. Wenn hunderttausende Kinder in die Schulen zurückkehren, heißt das auch, dass ebenso viele Pausenbrote geschmiert und Brotdosen bestückt werden.
Kein Wunder, dass sich die Supermarktkette Rewe jetzt schon in Stellung bringt. In einem zweiseitigen Prospekt hat Rewe Aktionsprodukte zusammengetragen, die sich nach Ansicht des Lebensmittelhändlers als Pausensnack eignen.
Das Problem: Von 34 vergünstigten Produkten waren 32 Zuckerbomben dabei. Neben Chips und Schokoriegeln bezeichnet Rewe auch Softdrinks und Kekse als "leckere Begleiter für den Schulalltag".
Werbung unterstützt Fehlernährung von Kindern
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Mediziner und Verbraucherschützer werfen Rewe vor, der Fehlernährung von Kindern Vorschub zu leisten.
"Kinder essen mehr als doppelt so viel Süßwaren, aber nur halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen", sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Ein Grund dafür sei die ausgeklügelte Werbung für sogenannte Kinderlebensmittel. "Während Obst und Gemüse immer teurer werden, werden Süßkram und Zuckergetränke zu Schleuderpreisen vermarktet", sagt Bitzer. Dass Rewe ausgerechnet "Zuckerbomben und fettig-salzige Würstchen" für den Schulstart bewerbe, sei exemplarisch.
Aktionsprodukte fallen bei Test durch
Laut der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) erfüllen nur zwei der 34 von Rewe beworbenen Produkte die Kriterien der WHO für gesunde Lebensmittel. "Sehen Sie bei dem Schulstart-Prospekt Handlungsbedarf?", fragt die DAG Rewe darum bei Twitter.
Auch die Verbraucherzentrale Bayern spart nicht mit Kritik an Rewe. "Hier scheinen bei der Auswahl eher die Werbeeinnahmen ausschlaggebend zu sein", schreiben die Verbraucherschützer auf Twitter.
Ampel will an Kinder gerichtete Werbung kontrollieren
In Deutschland sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig, Tendenz steigend. Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, die an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- und Salzgehalt einzuschränken. Einen Entwurf dafür haben SPD, Grüne und FDP noch nicht vorgelegt.
(nik)
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