Für deutsche Supermärkte und Discounter neigt sich ein anstrengendes Jahr 2020 dem Ende. Über Hamsterkäufe und die Mehrwertsteuer-Senkung bis hin zu irren Preisschlachten war in diesem Jahr alles drin. Eigentlich nicht verwunderlich, dass die ersten Jahresgespräche unter Corona-Bedingungen schwierig werden würden.
Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, gibt es bereits den ersten handfesten Streit. Zwischen Rewe und den Getränkeherstellern Coca-Cola und Eckes-Granini soll es ordentlich gekracht haben. Auch mit Beiersdorfer soll sich die Handelskette überworfen haben.
Die ersten Auswirkungen bekommt man bereits zu spüren. In einer internen Mitteilung von dieser Woche heißt es laut dem Bericht, dass etliche Artikel von Coca-Cola und Eckes-Granini zurzeit nicht lieferbar seien. Hintergrund sollen anhaltende "Differenzen zwischen Rewe und den Herstellern" sein. Insider vermuten demnach, dass das erst der Anfang ist. Sie rechnen damit, dass sich in den betroffenen Märkten bald Regallücken auftun könnten.
Derzeit fehlen laut "LZ" vom US-Softdrink-Riesen Energydrinks der Marken Monster und Coca-Cola, vom deutschen Safthersteller etwa die 1-Liter PET-Flasche Multivitaminsaft der Marke "Hohes C".
Der Streitpunkt ist, wie immer, Geld. Die drei Anbieter wollen offenbar die Preise erhöhen. Kernbegründung dafür sind laut dem Bericht, Überlegungen zur Nachhaltigkeit. Kay Fischer, Deutschlandchef von Eckert-Granini, spreche von Millioneninvestitionen in nachhaltige Verpackungen. "Die Rettung des Planeten gibt es nicht zum Nulltarif", wird der Unternehmer zitiert.
Bei Rewe soll es aber die strikte Vorgabe geben, keine Preiserhöhungen zu akzeptieren, sofern dies nicht mit eindeutig notwendigen Steigerungen der Rohstoffkosten begründbar sei.
Die angeblichen Konfliktparteien halten sich indes bedeckt. Man äußere sich grundsätzlich nicht zu Handelspartnern sowie Handelsbeziehungen, erklärt eine Sprecherin von Beiersdorf gegenüber watson. "Kein Kommentar", heißt es von Coca-Cola. Eckert-Granini sowie Rewe beantworteten unsere Anfragen bisher gar nicht.
(vdv)