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Supermarkt: Aldi versetzt Branche mit Obst-Forderung in Aufregung

IMAGE DISTRIBUTED FOR ALDI - Customer shops the fresh produce section at the new Goodyear, AZ ALDI store on Thursday, Nov. 5, 2020. The store will be open daily from 9 a.m. to 9 p.m. (Mark Peterman/AP ...
Im Obstregal bei Aldi tut sich was – was den Preis angeht.Bild: ap / Mark Peterman
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Aldi versetzt Branche mit Obst-Forderung in Aufregung: Bananen könnten deutlich billiger werden

24.11.2020, 15:48
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Aldi möchte im kommenden Jahr den Bananenpreis senken. Um bis zu 6 Cent pro Kilo will man für die gelbe Frucht 2021 im Einkauf weniger bezahlen, berichtet der NGO-Blog "BananaLink". Da der Discounter als der größte Abnehmer in Europa gilt, hat dies Auswirkungen auf die gesamte Branche.

Nach Berechnungen der Konsumforschungsgesellschaft GfK verdienen Aldi Nord und Süd 7 Prozent ihres Umsatzes an schnell verderblichen Waren mit Obst. 12 Prozent davon entfallen auf Bananen. Und mit der geforderten Preissenkung würde Aldi allein in Deutschland schätzungsweise satte 10 Millionen Euro mehr einnehmen – denn naturgemäß kommt der niedrigere Preis nur zum Teil dem Endverbraucher zugute.

Aufregung in Bananen-Branche

In den Anbauländern kommt die Forderung erwartungsgemäß nicht gut an. Die Branche ist in Aufregung. Das Branchenblatt "Lebensmittelzeitung" spricht sogar vom Bananenkrieg.

Aldi bekommt dabei erhebliche Vorwürfe zu hören. "Der Vertrag von Aldi ist der größte in Europa und damit – leider – der Preismaßstab für alle anderen Einzelhändler", schreibt der NGO-Blog "BananaLink". "Die zumindest ethische Inkonsistenz von Aldis Position ist offensichtlich", lautet der Vorwurf. Schließlich habe der Discounter garantiert, auf existenzsichernde Löhne in seiner Lieferkette zu achten.

Das sagt Aldi dazu

Bereits 2019 hatte Aldi die Bananen-Preise stark reduziert. Eine Aldi-Sprecherin erklärt gegenüber watson, Lieferanten unterbreiteten über festgelegte Ausschreibungsprozesse ihr Angebot, "das ausschließlich und ohne unsere Vorgaben durch den Angebots-abgebenden Lieferanten kalkuliert wird".

Weiter heißt es:

"Die Preise, die wir zahlen, richten sich nach Angebot und Nachfrage auf dem gesamten Markt, beeinflusst von weiteren externen Faktoren, wie etwa vor allem von dem Wechselkurs Euro/US-Dollar und den globalen Ölpreisen."

Man sei sich der Verantwortung innerhalb der Lieferkette bewusst. Neben dem Preis berücksichtige man auch weitere Aspekte wie die Verlässlichkeit der Lieferanten, Qualität der Produkte, Einhaltung von Menschenrechten sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte.

So reagiert die Konkurrenz

Nicht nur die Produzenten, auch die Konkurrenz von Aldi schaut genau auf die Versuche des Discounters, den Preis zu drücken. Denn sollte Aldi damit erfolgreich sein, müssten auch Lidl, Rewe, Edeka und andere Ketten vermutlich nachziehen. Dauerhaft teurer möchte schließlich keiner sein auf dem umkämpften Lebensmittelmarkt.

Direkt kommentieren möchte die Preispolitik von Aldi keiner. Eine Sprecherin von Kaufland betont jedoch, die Übernahme von ökologischer und sozialer Verantwortung sei seit jeher wichtiger Bestandteil der Geschäftspolitik des Unternehmens.

"Gerade bei Waren, die wir international beschaffen, wie beispielsweise Bananen, schauen wir genauer hin und setzen uns dafür ein, Produktionsbedingungen sozial und ökologisch nachhaltiger zu gestalten."

So engagiere man sich als erster Lebensmitteleinzelhändler seit 2014 im Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen (ABNB) – einem Dialog- und Aktionsforum mit Produzenten, Handel, Verbraucher- und Nichtregierungsorganisationen, Politik und Gewerkschaften. "Ziel ist es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bananen nachhaltiger zu produzieren und so ökologische und soziale Verbesserungen im Bananenanbau voranzutreiben."

(om)

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