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Supermarkt: Neuer Anbieter floppt – und verlässt Deutschland

Wer nicht mehr selbst in den Supermartk gehen will, hat heute zahlreiche Möglichkeiten.
Wer nicht mehr selbst in den Supermartk gehen will, hat heute zahlreiche Möglichkeiten. Bild: pexels / gustavo fring
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Supermarkt: Neuer Anbieter floppt – und verlässt Deutschland

23.06.2023, 17:4723.06.2023, 17:47

Ein Klick in der App und man kommt nach Hause zu einem gefüllten Kühlschrank. Über verschiedenste Anbieter können sich zumindest Bewohner:innen von Großstädten ihre Produkte bequem nach Hause liefern lassen– wann und so viele sie wollen. Doch ein junges Unternehmen muss den deutschen Markt des Lieferservice für Lebensmittel nun nach nur sechs Monaten schon wieder verlassen.

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Das norwegische Unternehmen Oda hatte sich im erst im Februar für den Einstieg in Deutschland entschieden und startete einen Online-Supermarkt für Berlin. Aufgrund fehlender Gewinne hat sich das Unternehmen nun jedoch entschieden, den Lieferservice komplett einzustellen.

Online-Supermarkt fehlt die Bekanntheit

Wie viele Unternehmen in diesem Bereich hatte Oda 2022 versucht, den plötzlichen Umbau des Systems Supermarkt für sich zu nutzen. Nach der Gründung im Jahr 2013 expandierte die Firma nach der Corona-Pandemie nach Finnland und Deutschland.

Kund:innen im gesamten Berliner Stadtgebiet konnten aus knapp 9000 Produkten wählen, später erweiterte man das Liefergebiet auch auf das Umland und Teile Niedersachsens. Für weitere Expansionen fehlt Oda jetzt allerdings das Kapital.

"Das deutsche Team hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, Oda in Deutschland groß auszurollen. Jedoch müssen wir uns im derzeit schwierigen Finanzierungsumfeld neu aufstellen", erklärt CEO Karl Munthe-Kaas gegenüber der "Lebensmittel-Zeitung". Die knapp 200 Mitarbeitenden der deutschen Geschäftsstelle seien bereits über ihre Entlassung informiert worden.

Geschäftsmodell von oda floppte auch in Finnland

Bereits Anfang des Monats war bekannt geworden, dass der Online-Supermarkt sich aus Finnland zurückziehen werde. Auch hier hätten die Verluste die Einnahmen des Unternehmens im Jahr 2022 übertroffen, sodass sich das Geschäft nicht mehr gelohnt hatte. In Deutschland hatte man darauf gehofft, das Blatt kurzfristig noch wenden zu können.

Als neue Geschäftsstrategie will sich oda auf sogenannte "Logistics-as-a-Service" (LaaS) konzentrieren. Das Unternehmen wolle demnach weiter im Lebensmittelbereich tätig sein, sich jedoch mehr auf die kapitalschonende Belieferung als Logistikunternehmen konzentrieren. Dies gelte für Finnland wie für Deutschland.

Berliner Kunden zunächst begeistert von Bio-Strategie

In Deutschland hatte der Online-Supermarkt insgesamt bereits 18.000 Kund:innen an sich binden können. Vor allem durch eine Kooperation mit dem Biomarkt Biocompany konnte man zahlreiche Verbraucher:innen für sich gewinnen.

Der Lieferservice wird in Deutschland laut oda noch bis Ende Juni verfügbar sein. Bestellungen, die bereits für einen Liefertermin nach dem 30. Juni aufgegeben wurden, werden demnach rückerstattet.

Grund für die Einstellung von Oda in Deutschland dürfte auch die große Konkurrenz sein. Durch ihren Bekanntheitsgrad konnten Supermärkte wie Rewe und Edeka bei Kund:innen einfacher punkten als die orangefarbenen Lieferwagen von Oda.

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