In bei Aldi, Netto, Lidl und anderen Supermärkten klaffen große Lücken im Mehlregal. Bild: twitter/NAEnzzz
Supermarkt
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zeigen sich nicht nur an der Tankstelle, sondern auch im Supermarkt. Aufgrund von Hamsterkäufen und Lieferengpässen herrscht momentan im Ölregal vielerorts gähnende Leere – betroffen sind vor allem Raps- und Sonnenblumen, auf dessen Einfuhr aus der Ukraine Deutschland ganz besonders angewiesen ist.
Ukraine-Krieg macht sich in Supermärkten bemerkbar
Und nun wird auch schon das nächste Grundnahrungsmittel knapp: Im Netz berichten Verbraucher vermehrt davon, dass es in den Supermärkten jetzt auch an Mehl und Hefe fehlt.
Wegen ihrer fruchtbaren Böden sind die Ukraine und Russland die Kornkammer Europas – laut Angaben der Zeitung "Nordbayern" sind beide Länder für 30 Prozent der Weizenexporte verantwortlich. Seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ist es nun jedoch verstärkt zu Lieferengpässen und Preiserhöhungen gekommen. Nach Angaben des Magazins "Agrar heute", sollen die Weizenpreise am europäischen Terminmarkt in nur zehn Tagen um 100 Euro pro Tonne gestiegen sein und damit teilweise die 400 Euro-Marke durchbrochen haben.
Politiker wie Cem Özdemir hatten in den letzten Tagen zwar betont, dass die Lebensmittelversorgung in Deutschland durch Eigenernte gesichert sei, doch angesichts der aktuellen Lage sind Verbraucher und Verbraucherinnen dennoch verunsichert. Resultierend aus dieser Angst, scheinen sich nun die Ereignisse des Frühjahrs 2020 zu wiederholen.
Hamsterkäufe sorgen für leere Regale
Unter dem Hashtag #Hamsterkäufe teilen Twitter-User Fotos von leergeräumten Supermarktregalen, in denen sich einst Mehl und Hefe stapelten. Vor allem in den Discounterfilialen, in denen Grundnahrungsmittel sehr günstig angeboten werden, soll es teilweise knapp werden. "Ich war heute bei Aldi, Lidl, Tegut, Netto und kein Öl, keine Hefe, kein Mehl... alles ausverkauft", wütete ein Nutzer aufgebracht.
Vor allem der Egoismus einiger Großeinkäufer wird vielerseits kritisiert. "Schon mal an die Leute die wenig Geld haben gedacht? Die können nicht horten und das teure Bioöl in der 300 ml Flasche können die sich auch nicht leisten", twitterte eine Userin empört.
Globaler Süden soll stark betroffen sein
Während Deutschland im Falle einer Krise auf eigene Ernteerträge zurückgreifen kann, sind einige Länder im globalen Süden deutlich stärker auf Getreideimporte angewiesen. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch warnte zuletzt davor, dass große Preissteigerungen in den dortigen Regionen zu Hungersnöten und gesellschaftlichen Verwerfungen führen können.
(fw)
Die Digitalisierung setzt ihren Siegeszug ungebrochen fort. Um Zeit, Materialien und Personal zu sparen, baut quasi die gesamte globale Wirtschaft auf die Transformation. Dabei bleiben oft Menschen auf der Strecke, die weniger digitalaffin sind, und Arbeitnehmende, die durch verschlankte Prozesse ihre Jobs verlieren.