Ob Kekse, Chips oder Dosen-Nudeln: Die Supermärkte sind voll mit Lebensmitteln, die ungesund sind. Besonders die meisten Fertigprodukte sowie Artikel aus dem Süßigkeiten- oder Snack-Regal sind schlecht für die Gesundheit.
Wie giftig etwa Zucker für den Körper ist, ist kein Geheimnis. Schon lange warnen die Weltgesundheitsorganisation, Ärzt:innen und Gesundheitsexpert:innen dringend vor übermäßigem Konsum. Denn die süße Zutat macht nicht nur dick, sondern kann auch eine Reihe weiterer Krankheiten verursachen sowie regelrecht süchtig machen. Nicht umsonst wird Zucker auch als "unerkannte Droge" bezeichnet.
Da wirken scheinbar gesündere Alternativen mit der Aufschrift "weniger Zucker" attraktiver. Doch nun warnt die WHO eindringlich auch davor. Produkte wie diese können durchaus extrem gefährlich sein.
Hersteller werben oft mit Zero- oder Lightprodukten, die wegen des geringeren Zuckeranteils gesünder sein und weniger dick machen sollen. So greifen Kund:innen gerne zu Cola light, statt zur klassischen Cola.
Doch das sollten sie lieber nicht tun, wie sich herausstellt. Die WHO rät in einer neuen Richtlinie dringend davon ab, mit Produkten wie diesen abnehmen zu wollen. Zuckerfreie Süßstoffe können zwar kurzfristig dabei helfen, abzunehmen oder nicht zuzunehmen. Wie eine Studie zeigt, steigt bei längerfristigem Konsum aber das Risiko einer Gewichtszunahme und sogar von starkem Übergewicht. Das teilte die WHO am Montag in Genf mit. Dort heißt es: "Die WHO empfiehlt, zuckerfreie Süßstoffe nicht als Mittel zur Gewichtskontrolle einzusetzen oder um das Risiko nichtübertragbarer Krankheiten zu verringern."
Dabei geht es um alle synthetischen und natürlichen Süßstoffe, auch Produkte aus der Pflanze Stevia, zum Beispiel Acesulfam, Aspartam, Cyclamat, Neotam oder Saccharin und Steviol. Stoffe, die in vielen Light- und Zero-Erfrischungsgetränken, in Puddings und Joghurts vorkommen.
Die Expertinnen hatten zahlreiche Studien dazu überprüft. Demnach steigt mit dem häufigen Konsum von zuckerfreien Süßstoffen nicht nur das Risiko für eine Gewichtszunahme, sondern auch für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einziger Vorteil: Offenbar hätten zwei Studien ergeben, dass zumindest Karies weniger häufig auftrete, wenn man auf die zuckerfreien Alternativen zurückgreife.
Grundsätzlich gilt: Zuckerhaltige Nahrungsmittel sollten ebenso eine Ausnahme in der Ernährung bleiben wie die vermeintlich gesünderen Alternativen. Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte sowie ungesättigte Fettsäuren sollten den Essensplan bestimmen.
Damit beugt man auch am besten Übergewicht vor. Und das gilt als Auslöser für zahlreiche Krankheiten – und lässt schneller altern. Das hatten Forschende vor wenigen Jahren in einer großangelegten Meta-Studie herausgefunden, das sie im Fachblatt "Obesity Reviews" veröffentlicht hatten. Demnach beschleunige Übergewicht typische Symptome, die ansonsten erst im Alter auftreten würden. Um einen gesunden Ernährungsplan kommt man also nicht herum. Auch nicht mit Light- und Zero-Produkten.