Leben
Supermarkt

Coronavirus: Ernährungsindustrie schließt Preissteigerung bei Lebensmitteln nicht aus

Getraenkeabteilung in einem Supermarkt, Bonn, 27.03.2019. Aufsteller mit Gutscheinen neben Regalen mit Getraenken. Bonn Deutschland *** Drinks department in a supermarket Bonn 27 03 2019 Display with  ...
Lebensmittel könnte teurer werden. Bild: imago images / Ute Grabowsky / photothek.net
Supermarkt

Ernährungsindustrie schließt Preissteigerung bei Lebensmitteln nicht aus

01.04.2020, 09:2901.04.2020, 11:42

Die deutsche Ernährungsindustrie schließt Preissteigerungen bei Lebensmitteln wegen der Corona-Krise nicht aus. "Es gibt derzeit viele Faktoren in der Lieferkette, die den Preis beeinflussen. Neben den fehlenden Erntehelfern gibt es auch in der Ernährungsindustrie und im Handel Personal-Engpässe", sagte Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "Es ist nicht absehbar, wo wir mit den Preisen landen werden."

Die Unternehmen hätten Kostensteigerungen. "Sie werden versuchen, diese an das nächste Glied in der Kette, also den Handel, weiterzugeben", sagte Sabet. Der Handel wiederum setze die Lieferanten aufgrund der hohen Nachfrage massiv unter Druck. Zwar würden in der Regel Verträge für das gesamte Jahr geschlossen, sodass Preisstabilität gewährt sei. "Doch das Verhältnis ist nicht einfacher geworden."

Einzelne Produkte womöglich weg

Sollten die strengen Restriktionen anhalten, insbesondere die geschlossenen Grenzen in einigen EU-Ländern oder auch das deutsche Einreiseverbot für Erntehelfer, sei es auch nicht auszuschließen dass dann einzelne Produkte in bestimmten Regionen nicht mehr vorrätig sein werden, warnte Sabet. 

Schwierigkeiten gebe es mittlerweile auch bei Verpackungen. "Es wird beispielsweise zu wenig Leergut abgegeben", sagte die BVE-Geschäftsführerin. Zudem seien viele Verpackungen, etwa Dosen, chinesische Importgüter. Auch bei ihnen komme es zu Problemen.

Die BVE-Geschäftsführerin forderte daher, dass die Politik die strengen Vorschriften bei Verpackungen lockern solle, um entlastend einzugreifen. Zudem verlangte sie, dass Lebensmittellieferungen an den Grenzen bevorzugt behandelt werden müssten.

Bauernverband befürchtet Engpässe bei Obst und Gemüse – und höhere Preise

Einige Obst- und Gemüsesorten drohen dem Deutschen Bauernverband zufolge wegen des Einreisestopps für Saisonarbeiter knapp zu werden. "Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist nicht gefährdet, dennoch kann es durchaus bei verschiedenen Kulturen im Obst- und Gemüsebereich zu Versorgungslücken kommen", sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. Die Verbraucher müssten zudem mit höheren Preisen etwa für Spargel und Beeren rechnen: "Diese Verknappung wird auch Auswirkungen auf den Preis haben."

Pro Jahr arbeiten dem Bauernverband zufolge normalerweise rund 300.000 Saisonarbeiter in den deutschen Agrarbetrieben. Das Bundesinnenministerium hat allerdings vergangene Woche einen Einreisestopp erlassen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Das treffe vor allem Obst-, Gemüse- und Weinbauern, aber auch größere Betriebe in der Tierhaltung "sehr hart", sagte Rukwied. Der Einreisestopp müsse daher "so kurz wie möglich" gehalten werden.

Unser Redaktionstipp

Keine Lust auf leere Regale und lange Warteschlangen an der Supermarktkasse? Dann bestell doch bequem von zu Hause aus mit Amazon Fresh! (Anzeige)

Mehr anzeigen

(afp/dpa/lin)

Luckin Coffee mischt Kaffee-Markt auf und macht Starbucks Konkurrenz
In Deutschland wird zurzeit viel über die Expansion von LAP Coffee diskutiert. Doch in den USA steht bereits der nächste Café-Player in den Startlöchern. Der stammt aus China und hat es sogar geschafft, den CEO von Starbucks zu beeindrucken.
Wenn es um die Café-Branche geht, ist gerade eine Kette in aller Munde: LAP Coffee. Seit 2023 ploppen in deutschen Großstädten wie Berlin und München immer mehr Filialen mit der kräftig blauen Farbe auf. Die Cafés sind vor allem für den schnellen Kaffee to-go ausgelegt. Sitzplätze sind stark begrenzt, die Heißgetränke lassen sich digital bezahlen und dank Vollautomaten ist der Kaffee schnell gebrüht.
Zur Story