"Warum ist die Banane krumm?" – diese Frage stellt sich wohl schon seit Generationen jedes Kind an irgendeinem Punkt. Der Antwort ist nicht etwa, dass "keiner in den Urwald zog und sie wieder gerade bog", wie dann häufig scherzhaft erwidert wird.
Der wahre Grund liegt darin, dass die Früchte anfangs noch von Blättern bedeckt sind und daher nach unten wachsen. Sobald die Blätter abfallen, krümmen sich die Bananen nach oben in Richtung Sonnenlicht.
Die kohlenhydratreichen Früchte, die nach botanischer Definition zu den Beeren gehören, sind der perfekte Snack für zwischendurch. Sie sorgen für einen echten Energieboost. Außerdem enthalten sie Vitamine, vor allem Vitamin B6 und Vitamin C, und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.
Bananen sind die zweitbeliebteste Obstsorte der Deutschen nach dem Apfel. Und so dürften vergangene Woche viele Lidl-Kund:innen nur allzu gerne zugegriffen haben, als der Supermarkt die Südfrüchte zum Schnäppchenpreis anbot. In den lateinamerikanischen Exportländern sorgte der Dumpingpreis dagegen für Empörung.
Der Discounter hatte die Obstsorte mit "Deutschlands günstigstem Preis" von 89 Cent pro Kilogramm angepriesen. Damit waren Bananen vom vergangenen Donnerstag bis Sonntag 31 Prozent günstiger als der vorherige Preis von 1,29 Euro pro Kilogramm. Laut der "Lebensmittelzeitung" wurde der Aktionspreis am Wochenende tatsächlich noch einmal um weitere zehn Cent gesenkt.
Das sorgt für scharfe Kritik der Verbände der Bananenerzeuger und -exporteure von Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Guatemala, Peru und der Dominikanischen Republik.
"Wir lehnen die Praktiken von Supermärkten und Discountern kategorisch ab, Bananen lateinamerikanischen Ursprungs für Werbekampagnen zu benutzen, nur um damit Verbraucher für andere Produkte zu gewinnen", zitiert die "Lebensmittelzeitung" die Interessensverbände.
Lidl habe mit der Preisaktion Rewe und Edeka um 90 Cent unterboten, klagen die Verbände. In der Folge sei der durchschnittliche Bananenpreis um 47 Prozent eingebrochen. Die Interessensvertreter verweisen darauf, dass solche Aktionen die Ziele einer fairen und nachhaltigen Bananenproduktion konterkarieren.
"Ohne konkrete Maßnahmen von Einzelhändlern wie Lidl, solche schädlichen Geschäftspraktiken gegenüber der Branche zu ändern, bleibt Nachhaltigkeit ein leeres Versprechen", schreiben die Verbände laut dem Bericht.
Laut "Lebensmittelzeitung" erkennen die Erzeugerländer grundsätzlich die Bemühungen deutscher Discounter um fairere Bedingungen an, wie sie etwa in der gemeinsamen Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels zu existenzsichernden Einkommen und Löhnen geschehe. Umso unverständlicher sei ihnen der "Rückfall Lidls in altbekannte Muster".