Wer in diesen Tagen bei Edeka die Stapelchips Pringles sucht, tut dies nun schon seit Monaten vergeblich. Denn Deutschlands größte Supermarktkette hat den salzigen Snack vom Lebensmittelkonzern Kellanova (bis November 2023 noch Kellogg's) im vergangenen Jahr aus den Regalen verbannt. Daher waren auch Cornflakes oder Froot Loops von der Maßnahme betroffen.
Der Grund dafür ist ein Disput über die Preise der Produkte. Kellanova hatte in Verhandlungen mit Edeka üppige Aufschläge von bis zu 45 Prozent gefordert. Die Supermarktkette warf dem Konzern Gier vor. Die Preissteigerungen seien höher als gestiegene Rohstoffe es nötig machten.
Edeka erhob gar Schadensersatzforderungen für entgangene Gewinne und schaltete das Bundeskartellamt ein. Der Vorwurf: Der Lebensmittelkonzern nutze seine Marktmacht aus. Die Wettbewerbshüter ließen Edeka allerdings abblitzen.
Nun scheint eine Einigung des Preiszoffs in Sicht. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, könnten die Pringles bald in die Supermarktregale zurückkehren. Edeka und Kellanova hätten sich über die Wiederaufnahme der Belieferung mit den Stapelchips verständigt, heißt es in dem Bericht.
Laut Brancheninsidern könnte die Ware nach stetiger Belieferung der Filialen bereits im November wieder in den Supermärkten erhältlich sein. Edeka bestätigt die Einigung gegenüber der "Lebensmittelzeitung". Diese gilt aber zunächst nur für die Pringles und nicht für die Frühstückszerealien.
Der Lebensmittelhersteller sieht die Übereinkunft offenbar als ein positives Signal auf dem Weg zu einer Beilegung des Konflikts: "Wir stehen in einem gegenseitigen, intensiven Austausch mit Edeka und freuen uns, dass wir im ersten Schritt eine Einigung auf lokaler Ebene für Pringles erzielen konnten", sagt Deutschland-Vertriebschef Markus Wöltering auf Anfrage der "Lebensmittelzeitung" und verweist auf die übrigen Kellanova-Produkte, die weiterhin in den Regalen fehlten.
Laut dem Bericht konnte sich bisher weder Edeka noch Rewe über die erneute Belieferung der Cornflakes und anderen Produkten einigen. Der Streit hat Auswirkungen auf den gesamten Markt in der Sparte. Laut "Lebensmittelzeitung" ist der Absatz von Frühstückszerealien bis August im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gesunken.
Dass die Produkte ebenfalls bald wieder bei Edeka sind, ist laut dem Bericht keinesfalls sicher. Insider bewerteten die Einigung über die Wiederbelieferung der Pringles gar als Druckmittel, um auch für die Cornflakes einen Wunschpreis zu erzielen, heißt es in dem Bericht.
Ob die Strategie aufgeht, ist nicht ausgemacht. Schließlich haben Konkurrenten mittlerweile die freigewordenen Plätze im Supermarktregal übernommen.