In Deutschlands Supermärkten ist kein Ende der Preisanstiege in Sicht. Der Krieg in der Ukraine treibt die Energiekosten in die Höhe, beeinträchtigt Lieferketten und sorgt weltweit für Nahrungsmittelengpässe. Verbraucher spüren die direkten Auswirkungen des Krieges nicht nur an der Tankstelle, sondern auch im Supermarkt. Alle großen deutschen Supermarkt-Ketten haben in den letzten Wochen viele ihrer Produkte deutlich verteuert. Laut Experten werden bald vor allem Käse und Butter noch teurer.
Denn die Molkereien werden wegen der steigenden Kosten für Energie, Futter und Dünger in diesem Jahr wohl noch weniger Milch geliefert bekommen als im Vorjahr, "prognostiziert "Lebensmittelzeitung". Das sei nicht nur in Deutschland so, sondern auch in anderen EU-Ländern, sowie in Neuseeland und den USA. Milch könnte also bald global zur Mangelware werden. Dazu komme nicht nur hierzulande eine rege Nachfrage, bedingt durch den aktuellen Mangel an Raps- und Sonnenblumenöl sowie die anstehenden Osterfeiertage.
Und wenn die Nachfrage größer, das Angebot aber kleiner wird, müssen sich Verbraucher für gewöhnlich auf steigende Preise einstellen. Das zeigt auch der Blick auf den internationalen Preisindex für Milchprodukte der Handelsplattform "Global Dairy Trade". Der liegt aktuell auf dem zweithöchsten Niveau seit 2013 und damit 22 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Nach den Hamsterkäufen bei Sonnenblumen- und Rapsöl seien jetzt Milchprodukte in den Fokus der Käufer geraten, erklärt der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). Demnach liegt der Butterpreis derzeit bei über 7 Euro pro Kilogramm. Im Supermarktregal könnte ein 250-Gramm-Stückchen Butter somit noch im April 25 Cent teurer werden und dann 1,89 Euro kosten. Im Mai könnte der Preis auf über 2 Euro klettern und Butter dann so teuer sein, wie seit knapp vier Jahren nicht mehr.
Auch bei Käse droht Experten zufolge ein spürbarer Preisanstieg. Schon jetzt käme es öfters zu Lieferengpässen, weil der Bedarf das Angebot deutlich übersteige. Die Bestände in den Käse-Reifelagern seien nicht groß genug, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen, berichtet die Kemptener Börse, die regelmäßig Updates zum deutschen Milchmarkt veröffentlicht.
(nik)