
Pommes und auch Chips werden durch den Krieg in der Ukraine teurer, so die Prognose der Hersteller.Bild: CHROMORANGE / Michael Bihlmayer
Supermarkt
Nach der ölsaatenverarbeitenden Industrie schlägt jetzt auch die kartoffelverarbeitende Industrie Alarm. Der Krieg in der Ukraine macht hierzulande nicht nur Sonnenblumenöl zur Mangelware, sondern bald auch Pommes und Chips. Davor hat gegenüber RTL/ntv jetzt Horst-Peter Karos gewarnt, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeiter (BOGK).
Pommes und Chips bestehen nämlich aus wesentlichen Teilen aus Sonnenblumenöl. Bei Pommes sind es sechs bis acht Prozent, bei Kartoffelchips bis zu 12. Deutschland stellt aber nur einen kleinen Teil seines Bedarfs an Sonnenblumenöl selbst her (6 Prozent), der Rest kommt aus dem Ausland.
Die Ukraine ist dabei der weltweit größte Exporteur von Sonnenblumenöl (51 Prozent), Russland der zweitgrößte (27 Prozent). Schon jetzt ist auf dem Markt davon fast nichts mehr verfügbar und die Lage wird sich mit Fortdauer des Krieges wohl noch weiter verschärfen.

In vielen Supermärkten deutschlandweit ist der Kauf von Sonnenblumenöl auf eine Flasche pro Kunde begrenzt worden.Bild: rtn - radio tele nord / rtn, frank bründel
Deshalb schauen sich die Hersteller schon nach Ersatz um. Infrage kommt Rapsöl, hier gehört Deutschland zu den weltweit führenden Exportländern. Doch das ist teuer, weil es aktuell heiß begehrt ist. Die Produzenten müssen zudem erst noch prüfen, inwiefern sie in ihren großen Industriefritteusen Sonnenblumenöl durch Rapsöl ersetzen können, sagt Horst-Peter Karos.
Doch nicht nur beim Sonnenblumenöl hakt es aktuell. Der Krieg in der Ukraine hat auch die Gaspreise explodieren lassen. Dadurch wird der Betrieb der großen Industriefritteusen teurer, die in der Regel mit Gas beheizt werden. Erschwerend hinzu kommt noch der Ausfall vieler ukrainischer Fahrer und Arbeiter im Bereich Logistik und Landwirtschaft, teilt der Bundesverband der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeiter mit.
Supermarkt-Preise werden steigen
Laut BOGK werden die Produzenten wegen der steigenden Herstellungskosten jetzt in Preisverhandlungen mit dem Handel treten. Für die Kunden bedeutet all das unterm Strich: Chips und Pommes werden teurer.
(nik)
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