
Alles hat ein Ende – zum Glück!Bild: Getty Images / Prostock-Studio
Familie & Freunde
Eine Trennung wirft oft Fragen auf: Lag es an mir? Lag es am anderen? Besonders wenn das Verhalten des Ex-Partners verletzend oder manipulativ war, taucht schnell der Gedanke auf: War er vielleicht narzisstisch? Doch was bedeutet das überhaupt – und welche Anzeichen können im Rückblick auf eine narzisstische Persönlichkeit hindeuten?
22.08.2025, 07:5522.08.2025, 07:55
Der Begriff „Narzissmus“ wird häufig im Alltag verwendet, oft etwas vorschnell. In der Psychologie beschreibt er jedoch ein Spektrum von Eigenschaften, die von gesunder Selbstliebe bis hin zur sogenannten narzisstischen Persönlichkeitsstörung reichen können.
Nicht jeder Mensch mit selbstbezogenem Verhalten ist automatisch „Narzisst“. Dennoch gibt es typische Muster, die im Rückblick helfen können, das Verhalten des Exfreundes einzuordnen.
Übermäßige Selbstbezogenheit
Ein zentrales Merkmal narzisstischer Züge ist eine starke Fixierung auf die eigene Person. Im Alltag äußert sich das häufig darin, dass Gespräche und Entscheidungen überwiegend um seine Bedürfnisse, Interessen und Ansichten kreisten – während deine Wünsche kaum Beachtung fanden.
Mangel an Empathie
Empathie, also die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist bei narzisstisch geprägten Persönlichkeiten oft eingeschränkt. Typisch sind abwertende Reaktionen auf deine Gefühle („Du übertreibst doch nur“), fehlendes Mitgefühl in Krisen oder ein generelles Unverständnis für deine Sichtweise.
Idealisierung und Abwertung
Zu Beginn einer Beziehung wirkt der Partner mit narzisstischen Tendenzen oft besonders charmant und aufmerksam – ein Phänomen, das auch als „Love Bombing“ bezeichnet wird. Doch nach der anfänglichen Idealisierung folgt häufig eine Phase der Abwertung, in der Kritik, Geringschätzung oder ständige Vergleiche mit anderen Menschen dominieren.
Manipulation und Kontrolle
Ein weiteres Warnsignal ist die subtile oder offene Manipulation. Das kann in Form von Schuldzuweisungen („Du bist schuld, dass ich so reagiere“), Gaslighting (Verunsicherung über die eigene Wahrnehmung) oder Versuchen, dein soziales Umfeld zu kontrollieren, auftreten.
Überempfindlichkeit gegenüber Kritik
Für dein Feedback war wenig Platz vorhanden, jede Kritik sorgte für Streit. Währenddessen wies er dich gern und regelmäßig auf Fehler hin. Diese starke Kränkbarkeit bei gleichzeitiger Selbstüberhöhung ist ein typisches Muster.
Warum Selbstdiagnosen problematisch sind
Dieser Text beschäftigt sich mit Symptomen psychischer Krankheiten. Er kann hilfreich sein, da im Alltag oft nicht offen genug darüber gesprochen wird: um das Thema zu enttabuisieren und Menschen dazu zu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen.Aber dieser Artikel soll nicht zu einer Selbstdiagnose verleiten. Er ersetzt keine professionelle Diagnose und Behandlung. Nur ausgebildete Ärzt:innen oder Therapeut:innen haben auch Kenntnis über weitere Umstände, die das Abgrenzen von Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik ermöglichen.
Fehlende Verantwortungsübernahme
Ein deutlicher Hinweis ist auch, wenn der Exfreund kaum Verantwortung für eigenes Fehlverhalten übernahm, sondern stets andere für Probleme verantwortlich machte. Entschuldigungen blieben aus oder wirkten oberflächlich.
Fazit
Ob ein Exfreund tatsächlich unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung litt, kann nur ein:e Fachärzt:in oder Therapeut:in beurteilen. Dennoch können die beschriebenen Verhaltensmuster im Rückblick helfen, eigene Erfahrungen besser einzuordnen und zu verstehen, warum die Beziehung schmerzhaft war.
Wichtig ist dabei vor allem, sich nicht selbst die Schuld zu geben, sondern die Dynamik als Teil des Gesamtbildes zu erkennen – und daraus gestärkt in die Zukunft zu gehen.
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
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