Es ist eine Auseinandersetzung, die bereits im vergangenen Jahr für Furore gesorgt hat – und auch 2023 munter weiter geht. Der Supermarkt Edeka streitet sich mit gleich mehreren Zulieferern gleichzeitig. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Insbesondere der Zwist mit dem US-amerikanischen Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo sowie dem Konsumgüterkonzern Beiersdorf sorgt nun erneut für Schlagzeilen. Womöglich stehen Kund:innen in Edeka-Filialen bald gar vor leeren Regalen.
Dabei ist die Causa Edeka symptomatisch für den andauernden Streit zwischen Handel und Industrie. Die Industrie beklagt die hohen Energiepreise und möchte diese folglich an den Handel und in letzter Konsequenz auch die Konsument:innen weitergeben. Der Handel sträubt sich in der Regel, derartige Zugeständnisse zu machen.
So gestaltet es sich auch in der aktuellen Eskalation. Nach Informationen der "Lebensmittel Zeitung" hat der Konflikt nun dazu geführt, dass weite Teile des Produkt-Portfolios von PepsiCo derzeit nicht von Edeka-Händlern bestellt werden können. Dazu zählen unter anderem das namensgebende Getränk selbst, aber auch die beliebten Snack-Marken Lay's, Cheetos und Doritos.
Auslöser war, dass der US-Konzern die Preise auf das gesamte Sortiment um etwa 30 Prozent erhöhen wollte. Edeka hingegen war nicht bereit, eine derartige Preissteigerung an ihre Kund:innen weiterzugeben – und auch PepsiCo sah sich nicht zu Zugeständnissen bereit. Die Lieferung wurde in der Folge eingestellt. Intern spricht die Supermarkt-Kette nun von einem "einseitigen Lieferstopp".
Weder ist es das erste Mal, dass die beiden Unternehmen in Preisfragen aneinandergeraten, noch steht Edeka in der Auseinandersetzung alleine dar. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine temporäre Störung beim Lieferverhältnis. Zudem bahnt sich zwischen dem Edeka-Konkurrenten Rewe ein ganz ähnlicher Konflikt mit PepsiCo an – dort bereitet man sich bereits auf einen Lieferstopp vor.
Nachdem der Konsumgüterkonzern Beiersdorf bereits im Vorjahr mehrfach Preiserhöhungen angekündigt und somit die Missgunst einiger Lebensmitteleinzelhändler auf sich gezogen hat, ist nun auch dieser Streit auf seinem vorläufigen Höhepunkt. Die Lieferung von mehr als 150 Produkten an Edeka ist "bis auf Weiteres einseitig eingestellt" worden, wie es in einem internen Schreiben heißt.
Dazu zählen mehrere Marken- und Kosmetikprodukte wie Nivea, Tesa, Labello oder Eucerin. Wie aus "LZ"-Informationen hervorgeht, sollen ähnliche Schreiben derzeit auch vonseiten des Haushaltsmittel-Hersteller SC Johnson, dem Zwieback-Produzenten Brandt sowie dem Marmeladen- und Honigzulieferer Göbber vorliegen.
Sollten die Streitigkeiten also nicht zeitnah gelöst werden, könnten Edeka-Filialen bald so leergefegt sein, wie zu Beginn der Corona-Pandemie die Toilettenpapier-Regale.