Mittlerweile gibt es im Einzelhandel weitaus mehr Möglichkeiten zu bezahlen als mit Bargeld oder der EC- oder Kreditkarte. Von Payback-Punkten bis hin zu Apple-Pay haben mittlerweile viele Menschen ihr Lieblings-Bezahlsystem für sich entdeckt. Nun kündigt der Drogeriemarkt Müller eine neue Bezahlfunktion an – die es so in Deutschland noch nicht gibt.
Seit Montag können Kunden mit der neuen Funktion "Müller Pay" ihren Einkauf bezahlen – einem Bezahlsystem in der eigenen App. Dies funktioniert mit dem sogenannten Bluecode-Zahlverfahren. Das ist an sich nicht neu, denn Globus nutzt dieses bereits seit zwei Jahren und Rossman auch seit diesem Jahr.
Dennoch geht Müller mit der Integration in die eigene App noch einen Schritt weiter: Der Drogeriemarkt ist damit der erste Händler Deutschlands, der Bluecode in die eigene App implementiert. Das bestätigt auch Christian Pirkner, CEO der Bluecode International AG gegenüber dem Online-Portal der "Lebensmittelzeitung".
Pirkner zufolge verlinkt Globus lediglich auf die Bluecode-App im App-Store und auch bei anderen Händlern, wie Rossmann wird die Bezahl-App auf dem Smartphone benötigt, um mit dieser bezahlen zu können. Doch das Ziel sei ein anderes, betont Pirkner gegenüber dem "BargeldlosBlog": "Wenn wir die eigene App aus den App-Stores nehmen können, sind wir am Ziel." Mit Müller wurde nun ein weiterer wichtiger Unterstützer dieses Ziels hinzugewonnen, wie die "Lebensmittelzeitung" schreibt.
Ab Montag können sich die Kundinnen und Kunden des Drogeriewarenhändlers in Deutschland und Österreich laut dem Bericht für "Müller Pay" registrieren. Zeitgleich können die Nutzerinnen und Nutzer der App dann Bonuspunkte für das eigene "Müller-Blüten"-Kundenprogramm sammeln sowie die Funktion von digitalen Kassenbons über die App in Anspruch nehmen.
Bislang gilt Payback in Deutschland als wohl größter Konkurrent von "Müller Pay". Das Bonusprogramm setzt mit "Payback Pay" ebenfalls auf eine mobile Zahlungsmöglichkeit auf QR-Code-Basis. Dass Müller nun stattdessen aber auf Bluecode setzt, könnte auch mit der guten Verbindung nach Österreich zusammenhängen, wo das Bezahlsystem bereits etabliert ist. Immerhin hat der Drogeriemarktbetreiber dort rund 90 Filialen.
Im Hintergrund werden die Zahlungen per Bluecode über Lastschriften oder sogar per Direktzugriff auf das Konto abgewickelt. Es gibt laut dem Unternehmen etwa 300 Banken, mit denen Bluecode kooperiert.
Unbegrenzt einkaufen kann man mit der App jedoch nicht: Mehr als 400 Euro am Tag kann man mit "Müller Pay" scheinbar nicht bezahlen. Das soll wohl auch vor Missbrauch schützen.
(lc)