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Supermarkt: Kaufland empört mit Nazi-Lektüren – Statement macht es nur schlimmer

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Kaufland steht aufgrund seiner politischen Position in großer Kritik.Bild: IMAGO images/Michael Gstettenbauer
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Kaufland empört mit Nazi-Lektüren – ein Statement macht es nur schlimmer

09.10.2022, 14:38
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Kaufland ist aktuell wieder großer Kritik ausgesetzt. Schon seit Jahren beschweren sich Kund:innen über rechtsextreme Produkte im Online-Shop. Doch nicht nur online finden sich sehr umstrittene Artikel. Auch in den Geschäften selbst findet man zum Beispiel einige rechtsextreme Zeitschriften in den Regalen. Der Gipfel folgte jedoch, als sich ein AfD-Politiker auf Twitter bei Kaufland über Produkte der linken Antifa beschwerte, die ebenfalls Online-Shop erhältlich waren – und daraufhin offenbar herausgenommen wurden. Wohl gemerkt, während rechtsextreme Produkte weiterhin zu kaufen waren.

Das löste einen heftigen Shitstorm gegen den Händler aus, sodass sich dieser wohl gezwungen sah, sich selbst via Twitter zu äußert. Allerdings ging auch das nach hinten los.

Kaufland-Statement macht alles nur schlimmer

Am Samstag gab der Einzelhändler ein langes Statement raus und rechtfertigte sich, warum es diese Magazine in den Handel schaffen, aber Antifa-Merch entfernt wird:

"Es kommt hier viel Kritik, weil wir rechtsextreme Magazine verkaufen, dann aber linksextremen Merch auf unserem Marktplatz sperren. Um es deutlich zu sagen: Wir bei Kaufland lehnen extreme Meinungen ab. Sie sind schädlich für den Diskurs und schädlich für die Demokratie. Deshalb verbannen wir extreme Produkte dort, wo wir es können. Beim Marktplatz ist das einfacher, bei den Magazinen haben wir trotz intensiver Bemühungen bisher keinen Erfolg gehabt. Trotzdem bleiben wir an dem Thema dran."

Warum Kaufland bisher keinen Erfolg gehabt habe, erklärt der Einzelhändler prompt: "Manchmal sieht der Gesetzgeber einfach vor, dass eine Demokratie bestimmte Produkte (z.B. Magazine) aushalten muss, weil das Gut der Pressefreiheit höher liegt."

Rechtsextreme Lektüre auf Kaufland-Marktplatz

Diese Stellungnahme eckte an. Leo Schneider, Vorsitzender der Jusos Hamburg-Nord, widmete der Thematik einen gesamten Thread auf Twitter, in dem er Kauflands Shop einmal unter die Lupe nahm.

Auf Kauflands Marktplatz, wo es laut eigener Aussage einfacher sei, Produkte zu entfernen, ist beispielsweise die unkommentierte Variante von "Mein Kampf" erhältlich –samt kostenlosem Versand.

Zudem fand er etliche Werke von AfD- und NPD-Politiker:innen und bekannten Rechtsextremen. Darunter die "Richtigstellung der Zeitgeschichte" von NPD-Politiker Rolf Kosiek, der darin die Existenz von Gaskammern im KZ Auschwitz leugnete. Insgesamt stellte Schneider 16 rechtsextreme Werke vor, die auf Kauflands Marktplatz frei erhältlich sind.

Shitstorm durch Gleichsetzung von links und rechts

Darüber hinaus entfachte das Statement von Kaufland eine Diskussion darüber, ob Antifaschismus überhaupt extrem sei. So schrieb eine Nutzerin unter das Statement empört: "Gegen Faschismus zu sein, bezeichnet ihr als extrem? Das ist Anstand und kein Extremismus. Und den Anstand muss die Demokratie nicht aushalten? Unsere Demokratie fußt darauf." Ein weiterer Nutzer schrieb zudem: "Wer gegen Antifaschismus ist, ist für Faschismus. Punkt."

(crl)

Google Maps will Treppen deutlicher hervorheben

Wo war nochmal dieses eine Café in der Innenstadt? Und wie komme ich am schnellsten zur nächsten Bahn? Auf der Suche nach dem richtigen oder schnellsten Weg greifen viele direkt zum Smartphone, orten sich in der Karten-App und lassen sich eine Route vorschlagen. Google Maps ist dabei zwar ein beliebter Anbieter, hatte bisher aber nicht für jede:n den optimalen Weg-Vorschlag parat. Treppen gingen hier nämlich bisher leicht unter.

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