Der Vorstandsvorsitzende von Edeka erhebt schwere Vorwürfe gegen Marken-Hersteller.Bild: Imago / Michael Gstettenbauer
Supermarkt
Die Inflation, der Angriffskrieg auf die Ukraine und die Energiekrise haben Lebensmittel in Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich teurer werden lassen. Daraus resultierten nicht nur Sorgen von Bürger:innen, sondern auch ein Streit zwischen Herstellern und dem Handel.
So prangerte Lionel Souque, CEO von Supermarkt Rewe, schon mehrfach die Praktiken von Marken-Herstellern an. Jetzt zog der Vorstandsvorsitzende von Edeka, Markus Mosa, nach – und gab einen weiteren Einblick hinter die Kulissen.
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Gegenüber der "Bild" beklagte er, Händler würden von Marken-Herstellern daran gehindert werden, ihre Ware günstiger im Ausland einzukaufen. Derartige Grenzen im Einkauf belasten laut Mosa nicht nur seine Supermarkt-Kette, sondern auch Verbraucher:innen:
"Wir Händler werden gezwungen, Marken-Artikel national einzukaufen, auch wenn das teurer ist und die Verbraucher in Deutschland unnötig belastet."
Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender von Edeka, erhebt schwere Vorwürfe gegen Marken-Hersteller.Bild: picture alliance/Christian Charisius/dpa
Um zu verhindern, dass die Marken-Artikel dennoch aus dem Ausland nach Deutschland gelangen, würden Hersteller alles tun, betonte Mosa weiter. Der einzige Grund dafür sei laut seiner Aussage, die Preise möglichst hochhalten zu können.
Preis-Vergleich stellt Marken-Hersteller bloß
Anbei veröffentlichte die "Bild" eine Preistabelle mit der Auflistung verschiedener Produkte und deren Preisen in deutschen, niederländischen und französischen Supermärkten. Auch hier zeigt sich, dass Deutschland preislich weit vorne liegt. So kostet eine 200-Gramm-Packung des Nescafé-Kaffees von Nestlé in Deutschland inzwischen 9,12 Euro, in Frankreich jedoch nur 4,86 Euro.
In deutschen Supermärkten ist der Nescafé-Kaffee fast doppelt so teuer als in Frankreich.Bild: imago images//Joseph Dean/Dean Pictures
Auch Rewe-CEO Lionel Souque hatte Nestlé als Negativ-Beispiel genannt, als er gegenüber dem "Spiegel" berichtete, dass die Thomy-Saucen des Konzerns trotz gesunkener Produktionskosten teurer blieben. Andere Hersteller hätten die Preise hingegen wieder nach unten angepasst.
Supermarkt: Nicht nur Lebensmittel betroffen
Neben Lebensmitteln von Barilla, Alpro oder M&M's sind jedoch auch Marken-Hygieneartikel wie Binden im Ausland günstiger. Laut der Preistabelle kosten die Binden von Always in Frankreich etwa 1,75 Euro, in den Niederlanden 2,00 Euro und in Deutschland 2,10 Euro.
Dieser Preisunterschied scheint auch nicht zwangsweise an der dort höheren oder niedrigeren Mehrwertsteuer auf Periodenprodukte zu liegen. So werden in Frankreich 5,5 Prozent fällig, in den Niederlanden jedoch 9,0 Prozent. In Deutschland liegt der Steuersatz hingegen seit Anfang 2020 bei 7,0 Prozent.
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