Beige-Trend kann Kindern schaden: Experten warnen vor langfristigen Folgen
Die Farbgestaltung von Kinderzimmern ist seit jeher ein Thema, das Eltern beschäftigt. Lange Zeit dominierten klassische Klischees: Rosa für Mädchen, Blau für Jungs. Doch in den vergangenen Jahren hat sich ein neuer Trend durchgesetzt – minimalistische Räume in neutralen Tönen wie Beige, Grau oder Weiß.
Diese Ästhetik, die vor allem auf Social Media und in Einrichtungsmagazinen gefeiert wird, wirkt für viele Erwachsene beruhigend und aufgeräumt. Doch wie wirkt sich diese farblose Umgebung auf die Entwicklung von Kindern aus?
Studien haben in den vergangenen Jahren eine überaus kritische Antwort auf diese Frage gefunden: Der "Beige-Trend" ist gefährlich. Davor warnen nun auch weitere Expert:innen.
Beige-Trend: Warum Farben für Kinder wichtig sind
Während Erwachsene die schlichte Eleganz neutraler Räume schätzen, erleben Kinder eine solche Umgebung ganz anders. Das zeigen Studienergebnisse laut einer Mitteilung des Möbel-Shops VidaXL. Demnach können farblose Räume die sensorische Entwicklung und Kreativität von Kindern einschränken.
Der Verbraucherpsychologe Patrick Wessels erklärt in einer Mitteilung des Unternehmens dazu:
Die sogenannte "Arousal Theory" soll ihm zufolge zeigen, dass das Gehirn bei zu wenig visueller Stimulation auch weniger aktiviert werde. Mit anderen Worten: "Beige und andere neutrale Farbtöne regen daher weniger dazu an, zu entdecken, zu experimentieren und dem, was sie sehen, Bedeutung zu geben."
Wer als Kind in neutralen Räumen aufwächst, könnte demnach Mängel bei der Entwicklung von Fantasie und dem Umgang mit Emotionen erleiden. "Kinder entwickeln ihr Gehirn durch Wiederholung, Abwechslung und sensorische Reize", erläutert Wessels. Diese Reize würden neue Verbindungen im Gehirn schaffen.
Das Gehirn wachse also durch "Kontrast, Farbe und Textur".
Beige für Erwachsene, aber nicht für Kinder
Eine monotone Umgebung mag also zwar die Ruhe bieten, die Erwachsene suchen, doch ihr mangelt es an den Reizen, die Kinder für ihre Entwicklung dringend benötigen.
Ein gesunder Reizeinfluss resultiere wiederum Studien zufolge in "stärkeren Problemlösungsfähigkeiten und emotionaler Resilienz", heißt es in der Meldung von VidaXL.
Interessant ist, dass die Vorliebe für neutrale Farben nicht überall gleich stark ausgeprägt ist. In Ländern wie Deutschland, Schweden oder den Niederlanden sind demnach minimalistische Innenräume besonders beliebt. In anderen Regionen hingegen setzen Eltern weiterhin auf bunte, verspielte Kinderzimmer.
Also, liebe Eltern: Bei allem Sinn für Ästhetik auch einfach mal das farbenfrohe Chaos zulassen. Ein Raum, der für Erwachsene beruhigend wirkt, kann für Kinder schnell langweilig und uninspirierend sein.
