In Zeiten der Pandemie haben viele deutsche Haushalte erstmals Lieferdienste für sich entdeckt, um sich den Gang zum Supermarkt zu sparen. Besonders Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und ohne Auto profitieren von den bisher meist kostenfreien Lieferangeboten. Jetzt führte ein bekannter Lebensmittel- und Getränkelieferdienst jedoch Gebühren ein und erhöhte auch seinen Mindestbestellwert.
Etliche Unternehmen in Deutschland macht aktuell die Inflation zu schaffen, so wohl offenbar auch Flaschenpost. Wie der Lieferdienst der Firma Oetker jetzt gegenüber der "Lebensmittelzeitung" bestätigte, haben sie nun Liefergebühren eingeführt.
Betroffen sind dabei jedoch nicht alle Liefergebiete Deutschlands, sondern nur jene, in denen Flaschenpost Frischware und Tiefkühlprodukte anbietet. Dazu zählen Städte wie Berlin, Köln, Münster, Frankfurt und München. Da das Frischwaren- und Tiefkühlangebot jedoch nicht in jedem Gebiet gleich groß ist, gibt es hier auch Ausnahmen. So müssen Hamburger durch ein kleineres Sortiment beispielsweise noch keine Lieferkosten tragen.
Die jetzt anfallenden Gebühren liegen dabei abhängig von Einkaufswert und Standort zwischen 1,80 und 2,90 Euro und fallen erst ab einem Bestellwert von 49 Euro weg. Außerdem hob das Unternehmen seinen Mindestbestellwert von 25 auf 29 Euro an. Wie eine Sprecherin von Flaschenpost der "Lebensmittelzeitung" mitteilte, betreffe das jedoch wenige Kund:innen, da die Mehrheit über einen Betrag von 49 Euro komme.
Trotz des wohl recht kleinen Anteils an Personen, die unter den neuen Grenzen von 29 und 49 Euro liegen, zeichnete sich die erhoffte Wirkung bereits ab, erklärte die Sprecherin. Zum einen würde allgemein mehr eingekauft werden, zum anderen sei der Anteil an Lebensmitteln gestiegen.
Passend dazu hat der Lieferdienst laut Recherchen der Zeitung auch eine Eigenmarke für Lebensmittel eingeführt. Bisher belief sich das Eigensortiment von Flaschenpost nur auf Getränke, jetzt sollen auch Fleischwaren hinzugekommen sein.
(crl)