Symbolbild: Forscher:innen haben sich verschiedene Salzmühlen genauer angeschaut.Bild: imago images / imago stock&people / Westend61
Supermarkt
Frische Gewürze mit ins Essen geben, am besten selbst gemahlen aus der Mühle. Für viele gehört das dazu, wenn sie ein leckeres Gericht noch aufpeppen wollen. Gewürzmühlen gibt es in den verschiedensten Ausführungen: aus Holz, aus Glas, aus Metall. Manche sehen auf dem gedeckten Esstisch richtig stylisch aus. Und wer sich in der Küche wie ein echter Profi fühlen möchte, für den gibt es sogar elektrische Mühlen.
Eines haben sie aber alle gemeinsam: Wenn Salz- oder Pfefferkörner aufgebraucht sind, müssen sie nachgefüllt werden. Wer darauf keine Lust hat, für den gibt es noch eine Alternative. Im Supermarkt gibt es schließlich die günstigeren Einweg-Gewürzmühlen aus Plastik zu kaufen.
Die muss man nicht nachfüllen. Allerdings sind sie dadurch auch nicht wiederverwendbar und produzieren Müll. Nicht der einzige Nachteil, wie sich nun herausstellt.
Durch Einweg-Mühlen rieselt Salz – und Mikroplastik
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sieht die Einweg-Mühlen nicht nur aus ökologischer Sicht kritisch. Gerade durch die Mühlen zum Wegwerfen kann vermehrt Mikroplastik mit in die Speisen geraten. Die Verbraucherschützer:innen berufen sich dabei auf eine Untersuchung der Uni Münster und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Münsterland-Emscher-Lippe.
Symbolbild: Bereits mit Speisesalz kann Mikroplastik ins Essen gelangen.Bild: getty images / iStockphoto / Ivan-balvan
Die Forscher:innen stellten fest, dass durch die Einweg-Mühlen aus Plastik nicht nur Salz, sondern auch Mikroplastik mit ins Essen rieselt. Und zwar zusätzlich. Denn: In vielen Speisesalzen sind ungemahlen bereits Partikel von Mikroplastik enthalten.
Für die Untersuchung wurden drei Mühlen mit Kunststoffmahlwerk mit zwei wiederbefüllbaren Mühlen verglichen. Sie hatten ein Mahlwerk aus Keramik, aber auch Komponenten aus Kunststoff. Insbesondere bei zwei Plastikmühlen, die aus Polyoxymethylen (POM) bestanden, lag die Zahl der insgesamt nachgewiesenen Mikroplastikpartikel im gemahlenen Salz in einem besonders hohen Bereich. Pro 100 Milligramm gemahlenem Salz sollen mehrere Tausend Partikel nachgewiesen worden sein.
Verbraucherzentrale rät zu Mühlen ohne Kunststoff oder Mörsern
Die Verbraucherzentrale rät deshalb, auf Gewürzmühlen mit einem Mahlwerk aus Kunststoffkomponenten möglichst zu verzichten. Die wiederbefüllbaren Salz- oder Pfeffermühlen sind dann – trotz des leicht höheren Aufwands – die bessere Entscheidung. Als Alternative nennt sie aber auch Küchenmörser. Beides sei hinsichtlich des Mikroplastiks und der Abfallvermeidung die bessere Möglichkeit, um Gewürze und Salz zu zerkleinern.
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