Der Hersteller General Mills gab bereits Mitte Juli bekannt, dass drei Produkte ihrer Eis-Marke Häagen-Dazs zurückgerufen werden, da der Verzehr gesundheitliche Schäden mit sich ziehen könnte. Jetzt wurde der Rückruf noch einmal erweitert – um zwölf weitere Produkte.
Wie der Konzern hinter Häagen-Dazs erklärte, gilt der Rückruf nur für Produkte mit den Mindesthaltbarkeitsdaten bis einschließlich 21. Mai 2023. Ursprünglich waren nur die Sorten Vanilla in den Größen 460 ml und 95ml sowie die Häagen-Dazs Classic Collection mit 4 x 95 ml betroffen.
Grund für den Rückruf seien Rückstände von Ethylenoxid, die sich in den jeweiligen Eissorten befinden könnten. Das Gas ist seit 1981 in der Lebensmittelherstellung verboten, weil es laut dem Bundesamt für Risikobewertung krebserzeugend und erbgutschädigend ist.
Vor allem im asiatischen Raum ist das Mittel zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen allerdings an vielen Orten noch nicht verboten, weshalb es durch manche Importwaren noch in deutsche Supermarktregale gelangt.
Jetzt verkündete der Hersteller, dass noch weitere Sorten Ethylenoxid enthalten könnten und warnt daher vor einem Verzehr. In diesem Fall sind es deutlich mehr Produkte, allerdings mit einer kürzeren Mindesthaltbarkeitsspanne als bei den vor einigen Wochen zurückgerufenen Sorten.
So sind die Sorten Belgian Chocolate, Macadamia Nut Brittle, Vanilla Cream Brownie, Cookies & Cream sowie Pralines & Cream betroffen. Hinzu kommen die Duo-Packungen der Sorten Belgian Chlocolate & Strawberry, Vanilla Brownie & Raspberry und Vanilla Hazelnut & Caramel.
Alle gelisteten Artikel können im Geschäft zurückgegeben werden, das Geld wird erstattet.
General Mills betonte in einer Pressemitteilung, den Rückruf freiwillig durchzuführen und ihre Ware proaktiv getestet zu haben. Die Ursache sei das Nichteinhalten der Produktionsrichtlinien des Lieferanten für Vanilleextrakt.
Erst vergangenen Herbst kritisierte die Verbraucherzentrale Hamburg, dass die Rückrufe in Deutschland deutlich geringer ausfallen als in anderen europäischen Ländern.
In Frankreich seien beispielsweise 2021 über 1800 Produkte vom Markt genommen worden, während es in Deutschland bis September 2021 gerade einmal 50 aufgrund von kontaminierten Zusatzstoffen waren. Die Verbraucherzentrale Hamburg befürchtet daher, dass viele mit Ethylenoxid belastete Produkte in Deutschland nicht zurückgerufen werden.
(crl)