Wenn es draußen kalt und dunkel wird, dauert es nicht mehr lang, dann ist es (endlich) wieder so weit: Die Glühwein-Saison beginnt! Denn Glühwein gehört für viele zu einer gemütlichen Advents- und Vorweihnachtszeit einfach dazu.
Die ersten Wintermärkte haben bereits eröffnet. Aber Glühwein schmeckt natürlich nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auch auf der eigenen Couch oder dick eingepackt auf dem Balkon. Und mittlerweile gibt es zahlreiche Marken, die ihren Glühwein trinkfertig für zu Hause verkaufen.
Doch wie bei vielen Fertigprodukten fragt man sich nicht selten auch beim Glühwein: Ist der eigentlich wirklich so gut, wie er schmeckt?
Um das herauszufinden, hat das Verbrauchermagazin "Öko-Test" insgesamt 24 Glühweine auf ihre Inhaltsstoffe überprüft. Das war allerdings so aufwendig, dass bislang nur neun Ergebnisse veröffentlicht werden konnten. Die restlichen ausstehenden Ergebnisse sollen ab dem 1. Dezember veröffentlicht werden.
Von geschulten Sensorik-Expert:innen wurden die Glühweine zunächst verkostet und nach Geruch und Geschmack beurteilt. Dabei achteten sie allem voran darauf, ob die weihnachtlichen Gewürze Nelke und Zimt sensorisch erkennbar waren.
Außerdem wurden die Glühweine im Labor auf Aromastoffe, sowie den Gehalt an Zucker und Alkohol geprüft. Ebenfalls untersucht wurden sie auf die Konservierungsstoffe Sorbinsäure und Sulfit, sowie schädliche Inhaltsstoffe wie Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte.
Das Ergebnis überrascht: Fast die Hälfte der neun bereits geprüften Glühweine erhielt die Note "sehr gut" – dabei handelte es sich bei allen Test-Siegern um Bio-Glühweine:
Ein Wert allerdings fällt beim Test stark ins Auge: der Zuckergehalt der süßen Weine. Der ist enorm hoch, variiert aber von Produkt zu Produkt stark: So enthält etwa der Glühwein Heißer Hirsch von Acht Grad Plus 93 Gramm Zucker pro Liter. Der Voelkel Hygge Glühwein hingegen "nur" 72 Gramm. Das ist mit Abstand der geringste Zuckergehalt aller getesteten Glühweine.
Und dennoch: Glühwein ist eine flüssige Kalorienbombe, die den Blutzucker ordentlich in die Höhe schießen lässt.
Dass die Bio-Glühweine so gut abschneiden, ist sehr beruhigend. Die sechs konventionellen Glühweine, deren Ergebnisse bislang bekannt sind, überzeugen hingegen nicht besonders. Alle enthalten mindestens ein Pestizid in Spuren, in einem der Weine wurden sogar gleich drei verschiedene Pestizide gefunden.
Pestizide können etwa durch den Anbau der Trauben in den Glühwein gelangen, wie es bei normalem Wein auch der Fall sein kann.
Zwar fiel keiner der konventionellen Glühweine im Test durch, aber sie schnitten im Gegensatz zu den Bio-Glühweinen nur "befriedigend" oder "ausreichend" ab:
Laut aktueller Gesetzeslage müssen Glühwein-Hersteller bislang weder zugesetzte Aromen noch sonstige Zutaten auf der Verpackung angeben. Das wird sich allerdings für alle ab dem 8. Dezember 2023 produzierten Weinerzeugnisse ändern. Da der Öko-Test allerdings vor diesem Zeitraum durchgeführt wurde, gilt das noch nicht für die hier getesteten Weine.
Mit Blick auf die Zutatenliste fällt dafür eine Marke besonders positiv ins Auge: Auf der Packung von Omas Glühwein werden bereits jetzt die Zutaten gelistet, die auch mit den Labor-Ergebnissen übereinstimmen. Dieser Pluspunkt ändert jedoch nichts daran, dass die Marke Omas Glühwein nur die Note "ausreichend" bekommen hat.