
Die Schattenwölfe Romulus und Remus.Bild: Colossal Biosciences / Uncredited
Leben
Sie galten als ausgestorben – jetzt streifen sie wieder durch die Welt: Forscher:innen haben die "Game of Thrones"-Wölfe zurückgebracht. Aber sind das überhaupt echte Schattenwölfe? Oder ist das alles nur ein PR-Gag?
08.04.2025, 15:5409.04.2025, 09:14
Vor rund 12.500 Jahren streifte der sogenannte Schattenwolf – auf Englisch "dire wolf" (schrecklicher Wolf) genannt – ein letztes Mal durch die eisigen Weiten Nordamerikas. Danach war er ausgestorben. Bis jetzt. Denn nun hat das texanische Biotech-Unternehmen Colossal Biosciences nach eigenen Angaben erstmals erfolgreich das Tier wieder zum Leben erweckt.
Drei Welpen des dire wolfs, der auch als Vorlage für die HBO-Serie "Game of Thrones" diente, wurden durch eine Kombination aus uraltem DNA-Material, Genom-Editing und Klontechnologie erschaffen. Die Grundlage bildeten DNA-Fragmente aus einem 13.000 Jahre alten Zahn und einem 72.000 Jahre alten Schädel, kombiniert mit Zellen von heutigen Grauwölfen – den nächsten lebenden Verwandten.
Schattenwölfe Romulus, Remus und Khaleesi
Die drei Tiere wurden nun der Öffentlichkeit vorgestellt: die bereits Anfang Oktober geborenen Rüden Romus und Remulus, sowie das Ende Januar zur Welt gekommene Weibchen Khaleesi.
Das Team verglich die DNA von heutigen Wölfen mit der von Schattenwölfen und identifizierte die genetischen Merkmale, die für die ausgestorbene Art charakteristisch waren. Anschließend modifizierten sie das Erbgut von Grauwölfen (Canis lupus) an 20 Stellen in 14 Genen. Da Grauwölfe rund 19.000 Gene besitzen, sind die daraus hervorgegangenen Hybriden deutlich enger mit den Grauwölfen verwandt als mit den Schattenwölfen.
Die modifizierten Zellkerne wurden in entkernte Eizellen übertragen, zunächst entwickelten sich 45 Embryonen. Diese wurden anschließend in Hundemütter eingesetzt. Letztlich entstanden drei Schattenwolf-Welpen, die sich nun in einem Gehege aufhalten, dessen genauer Standort nicht bekannt gegeben wurde.
Entstanden ist eine Art genetischer Hybride, deren Aussehen stark an das des ausgestorbenen Vorfahren erinnert: größer als heutige Wölfe, mit breiterem Schädel, kräftigerem Kiefer und dichterem Fell.
Ist der Schattenwolf-Klon ein Schattenwolf?
Wissenschaftlich wurde die Vorstellung allerdings kritisch gesehen. Der Paläogenetiker Nic Rawlence, von der Universität Otago sagte gegenüber BBC, dass die aus versteinerten Überresten gewonnene DNA von Urwölfen zu stark abgebaut und beschädigt ist, um sie biologisch zu kopieren oder zu klonen.
"Alte DNA ist so, als würde man frische DNA über Nacht in einen 500 Grad heißen Ofen legen", sagte Rawlence. "Sie kommt fragmentiert heraus – wie Scherben und Staub."
Philipp Seddon, Zoologe an der Universität Otago, sagte, die Tiere seien lediglich "genetisch veränderte Grauwölfe".
Colossal Biosciences wurde unter anderem von dem renommierten Harvard-Wissenschaftler George Church gegründet, der weltweit bekannt wurde, als er das Ziel verkündete, einen kälteresistenten Elefanten zu entwickeln, der wie ein Mammut aussieht und sich ähnlich verhält. Ein weiterer Schritt in diese Richtung war die kürzlich vorgestellte Wollhaarmäuse, deren Gene so verändert wurden, dass ihre Fellstruktur und -farbe denen von Mammuts ähneln.
(mit Material der dpa)
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