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Kroatien-Urlaub: Giftiger Kugelfisch breitet sich an Adria-Küste aus

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In die Adria springen viele Menschen im Sommer, um sich abzukühlen.Bild: Srecko Niketic / IMAGO/Pixsell
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Kroatien-Urlaub: Giftiger Kugelfisch breitet sich an Adria-Küste aus

Kroatien ist schon seit Jahren ein beliebtes Urlaubsziel der Deutschen. Gerade in den Sommermonaten wollen sich viele in der Adria abkühlen. Dort breitet sich aktuell aber ein giftiger Fisch immer weiter aus.
04.04.2025, 13:1804.04.2025, 13:18
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Die kroatische Adria-Küste hat vieles zu bieten: Wer sich beispielsweise für historische Sehenswürdigkeiten interessiert, kommt womöglich in Städten wie Dubrovnik oder Split auf seine Kosten. Die meisten Menschen werden von dem kristallklaren Wasser, den malerischen Buchten und zerklüfteten Felsen angelockt. Manche sprechen von einem Paradies für Naturliebhaber:innen und Wassersport-Fans.

Kein Wunder also, dass es jedes Jahr zahlreiche deutsche Urlauber:innen nach Kroatien zieht; über drei Millionen sollen allein 2024 gezählt worden sein. Damit machten die Deutschen laut Auswärtigem Amt den größten Anteil ausländischer Tourist:innen in Kroatien aus.

Doch wer sich dieses Jahr für einen Urlaub an der kroatischen Adria-Küste entscheidet und eine Abkühlung im Meer sucht, sollte seine Augen offen halten. Aktuell breitet sich dort nämlich ein Fisch aus, der auch dem Menschen gefährlich werden kann.

Kroatien: Kugelfisch-Fund besorgt Wissenschaftler

Die Rede ist vom Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus). Der stammt eigentlich aus tropischen Gewässern im Indo-Pazifik, hat sich aber in den vergangenen Jahren über den Suez-Kanal immer mehr im Mittelmeer ausgebreitet. Wie unter anderem die "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet, wurde die Fischart erstmals 2003 vor der türkischen Küste gesichtet.

Seitdem hat sich der tropische Meeresbewohner bis nach Gibraltar und bis zum Schwarzen Meer ausgebreitet. Und nun ist er auch an der kroatischen Adria-Küste entdeckt worden, und zwar so nördlich wie nie zuvor. In einer kürzlich veröffentlichten Studie berichten kroatische Forscher:innen von einem Fund in der Nähe von Medulin, was wiederum nicht weit von der Küstenstadt Pula entfernt ist.

ARCHIV - 29.06.2021, Türkei, Antalya: Der Leiter der Fischerei-Kooperative in Antalya, Cengiz Balta, hält einen Hasenkopf-Kugelfisch in der Hand. (zu dpa-Korr «Aus Fisch wird Geldbörse - Lösung für Ku ...
Sieht drollig aus, ist aber hochgiftig: Der Hasenkopf-Kugelfisch.Bild: dpa / Anne Pollmann

"Die zunehmende Präsenz von L. sceleratus in Küstenregionen stellt eine direkte Bedrohung für den Tourismus dar, insbesondere in von Schwimmern frequentierten Gebieten", schreiben die Wissenschaftler:innen in ihrem Beitrag. Zusätzlich warnen sie: "Diese invasive Art ist für ihr aggressives Verhalten bekannt. Es wurden Fälle von Bissen gemeldet, die erhebliche Verletzungen verursachten."

Im Jahr 2019 musste laut "FR" einem Kind aufgrund eines solchen Bisses ein Finger amputiert werden.

Giftiger Fisch: Auch die lokale Fischerei leidet

Auch wenn solche Vorfälle insgesamt eher selten vorkommen, warnen die Wissenschaftler:innen davor, dass sich eine weitere Ausbreitung des giftigen Fischs negativ auf den Tourismus auswirken könnte. Außerdem belastet er die lokale Fischerei: Der Hasenkopf-Kugelfisch kann mit seinen scharfen Zähne nämlich Fangnetze beschädigen oder sogar durchbeißen.

Zusätzlich gilt er als unverkäuflicher Beifang. Denn bei falscher Zubereitung kann der Kugelfisch aufgrund seines Gifts für den Menschen tödlich sein. In der EU ist der Verkauf von Kugelfisch-Gerichten deshalb verboten, wie die "FR" berichtet. In Japan gilt Kugelfisch hingegen als Delikatesse.

Um die Ausbreitung des invasiven Meeresbewohners einzudämmen, fordern die Wissenschaftler:innen, eine "gezielte Entfernung der Art während ihrer Laichzeit". Außerdem empfehlen sie Fischer:innen robustere Fangnetze zu verwenden und generell mehr in die Aufklärung der Öffentlichkeit zu investieren.

Dass sich die Fischart so schnell ausbreitet, hängt damit zusammen, dass sie im Mittelmeer kaum Fressfeinde zu fürchten hat. Zusätzlich sorgt die fortschreitende Erwärmung des Meerwasser durch die Klimakrise dafür, dass die Tiere immer häufiger Lebensbedingungen vorfinden, die sich nicht so stark von den tropischen Gewässern unterscheiden, aus denen sie ursprünglich stammen.

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