Leute, aufgepasst: Jetzt wird's ein wenig kontrovers. Denn wenn es um fiktive Pärchen aus Film und Fernsehen geht, erhitzen sich die Gemüter sehr schnell.
Warum eigentlich? Es ist simpel: Geskriptete Beziehungen kann man lieben – oder hassen. Dadurch, dass wir durch einen Bildschirm von ihnen getrennt sind, fühlen wir uns frei, darüber zu urteilen. Dabei ist es natürlich Geschmackssache, welches Pärchen unser Herz schneller schlagen lässt und welches wir am liebsten höchstpersönlich auseinanderbringen würden (vielleicht auch, weil wir die Einzelteile am liebsten für uns selbst behalten würden).
Hier nun eine sehr subjektive Liste der Serien-Pärchen, die uns beim Zuschauen ordentlich genervt haben – und die, wenn man mal genauer drüber nachdenkt, alles andere als gesunde Beziehungen führten.
Hey, hey, hey, bevor hier jetzt der große Shitstorm losbricht, eine kleine Anmerkung vorweg: Nicht alles an Rory und Dean war schlecht. Nur das Ende. Und der Großteil der Mitte. Naja. Also irgendwie schon fast alles.
Keine Frage: Dean war alles, was man sich als junges Mädchen (und Mutter eines jungen Mädchens!) von einem Freund hätte wünschen können. Gut erzogen, großzügig, geduldig – aber, wow, eben auch verdammt langweilig. Dabei war der unschuldige, jungfräuliche Anfang noch der schönste Teil dieser Beziehung. Denn kaum kam Sex ins Spiel, wurde aus dem süßen Pärchen ein Betrüger-Duo.
Der verheiratete Dean hüpfte mit Rory ins Bett (und das war so gar nicht Rory-like) und hatte danach nicht mal die Eier, sich zumindest direkt scheiden zu lassen. Oha, Dean, not cool. Rory stand plötzlich als Ehezerstörerin da. Und das lohnte sich nicht mal: Denn die Beziehung ging nach diesem dramatischen Höhepunkt genauso öde weiter wie zuvor und verlief irgendwann im Sand. Zum Glück. Denn zu dem Zeitpunkt hatte echt niemand mehr Bock auf... "Dory"? "Rean"? "Deary"? "Ron"? Gab's hier nie einen offiziellen Pärchen-Namen?
Wenn es um das Thema "On-Off-Beziehung" geht, sind Ross und Rachel das Paradebeispiel schlechthin – denn kein fiktives Pärchen war so oft zusammen und wieder getrennt wie diese beiden. Die Grenzen zwischen "on" und "off" waren dabei aber nicht immer ganz klar.
Über zehn Staffeln hinweg sahen wir Ross und Rachel dabei zu, wie sie zusammenkamen, sich trennten, heirateten, sich wieder trennten, ein Kind bekamen, zwischendurch andere Leute dateten – und ganz am Ende doch wieder ein Paar waren. Aber ganz ehrlich: Wer hatte am Ende der 10. Staffel noch Vertrauen in diese Beziehung?
Klar, es musste halt irgendwie sein, weil Ross und Rachel quasi immer Endgame waren, aber so ganz richtig fühlte es sich letztlich doch nicht an. Zu viel war passiert, die süße Romantik vom Anfang war irgendwo zwischen Ross & Emily, Rachel & Joey (davon wollen wir gar nicht erst anfangen) und einer Milliarde kindischer Streits und Diskussionen auf der Strecke geblieben. Am Ende wirkte es einfach nur erzwungen, und Karrierefrau Rachel hätte als alleinerziehende Power-Mutter ohne den Jammerlappen Ross deutlich besser ausgesehen.
"Three words. Eight letters. Say it, and I'm yours."
Chuck und Blair. Blair und Chuck. "Chair" (ja, das ist der offizielle Pärchen-Name). Perfektion! Kein anderes TV-Pärchen hatte solches Drama-Potential, aber auf gute Weise. Und während uns Chucks Schwierigkeiten, mit seinen Gefühlen für Blair klarzukommen, am Anfang noch voll um den kleinen Finger wickelten, ging uns das ganze Hin und Her irgendwann richtig auf den Sack.
Die beiden zerstörten einander die Beziehungen, funkten auch sonst in jedem Lebensbereich dazwischen und wurden quasi zu Erzfeinden – diesmal aber nicht auf die gute "Mr. & Mrs. Smith"-Weise. Und auch hier waren wir wenig überrascht (und leider nur wenig erfreut), als "Chair" am Ende doch noch wiedervereint wurde. Es musste halt irgendwie sein. Und hey, wen hätte diese beiden Psychos sonst heiraten sollen?
Ach, Kinder, das waren noch Zeiten! Angel war unser Vampir-Crush, längst bevor Edward Cullen auf der Bildfläche erschien. Und er war alles, was wir uns damals von unserem ersten Boyfriend erträumten: Ein echter Badass, gutaussehend, untot und soooo besorgt um Buffys Wohl.
Falsch. Und ja, uns ist durchaus bewusst, dass wir hier jetzt auf einem schmalen Grat wandern, denn Buffy und Angel sind sicherlich für viele das ultimative Traumpaar. Aber hört uns erstmal an:
Zu Beginn ihrer Liebesbeziehung war die Konstellation "Vampir – Vampirjäger" zugegebenermaßen supersexy. Es war die verbotene Liebe schlechthin. Alle waren dagegen. Heiß! Aber dann, nachdem ihre Auf-Leben-oder-Tod-Romanze einige Male eskaliert war, wurde Angel zum eifersüchtigen Teenie und Buffy wiederum viel zu gefühlsduselig.
Immer wieder funkte ihr Angel irgendwie dazwischen und sie hatte quasi kaum eine Chance, sich so richtig auf die wahren Hotties wie Riley oder Spike einzulassen.
Das können wir den Machern der Serie bis heute nicht verzeihen. Angel und Buffy hatten sicherlich irgendwann mal richtig Feuer, erreichten aber nie denselben Temperaturpegel wie "Spuffy". Ja. Sorry. Leider wahr.
Schon wieder "Gilmore Girls"! Hier will aber jemand richtig mit der Serie abrechnen, oder? Nein. Großes Ehrenwort: "Gilmore Girls" ist heilig. Aber das ändert nichts daran, dass Luke und Lorelai irgendwann ein furchtbares Pärchen abgaben.
Als Luke extra mit Selbsthilfe-Kassetten die Liebe erlernte (*verliebt seufz*) und sich die beiden zum ersten Mal küssten, waren wir alle hin und weg, keine Frage. Es fühlte sich so richtig an. Und dann... kam April.
Das arme Mädel wollte ihren Vater kennenlernen – und zerstörte nebenbei effektiv die perfekte Romanze zwischen Luke und Lorelai, denn irgendwie verwandelte sich Luke durch ihr Auftauchen in einen 1A-Vollidioten, verschwieg seiner Verlobten monatelang, dass er eine Tochter hatte, und verbot ihr dann, die kennenzulernen. Und zack, die große Hochzeit, auf die wir alle hingefiebert hatten, war plötzlich gecancelt. Und obwohl Luke und Lorelai dann letztlich doch wieder zueinanderfanden, war ihre Liebe für immer mit einem bitteren Beigeschmack beschmutzt. Herzlichen Dank auch, April.
Wir erreichen nun das 21. Jahrhundert, und auch heute bleiben wir nicht vor schlimmen TV-Pärchen verschont. Davon mal ganz abgesehen, dass "Pretty Little Liars" ohnehin ein einziges großes Plothole war – aber das ist ein Thema für einen anderen Tag –, gab es darin auch ein Paar zu bewundern, das irgendwie voll gehypt wurde: Ezra und Aria... obwohl er ihr Lehrer war. Hello!?
Aber trotzdem. Leute. Ernsthaft. Ein Lehrer und seine minderjährige Schülerin? Und das war nicht mal das Destruktivste ihrer Beziehung – nein, Ezra war ja zusätzlich auch noch irgendwie zwischendurch heimlich der Böse. So ganz haben wir diese ganze "Wer ist A?"-Handlung aber eh nie kapiert.
Der Creep stalkte nicht nur Aria, sondern auch sämtliche ihrer Freunde. In welcher Welt ist das akzeptables Boyfriend-Verhalten? In Arias scheinbar, denn sie kam drüber hinweg – und heiratete Ezra am Ende auch noch.
Hier stimmt ihr bestimmt alle zu: Diese Serie nahm ein furchtbares Ende. Staffel um Staffel fieberten wir darauf hin, endlich mitzuerleben, wie Ted die Mutter traf. Dann tat er's – und sie starb. Bäm.
Wir – und Ted – hatten sie endlich kennengelernt und fanden sie voll sympathisch. Und Robin hatte es endlich geschafft, Barney endgültig zu zähmen. Alles schien supi. Schade nur, dass sich die Macher der Serie das eigentlich ursprünglich ganz anders gedacht hatten.
Denn obwohl Ted und Robin jetzt jeweils mit anderen Partnern glücklich waren, fühlten sich die Autoren der Show verpflichtet, die beiden am Ende doch wieder zusammenzuführen. Und während das in der Theorie vielleicht romantisch war, machte es überhaupt keinen Sinn, zwei völlig passable Pärchen dafür zu zerrupfen und aus den Bruchteilen ein erzwungenes Ganzes zu basteln. Vor allem, weil Barney, der so eine wunderbare Entwicklung zu einem Monogamisten durchgemacht hatte, am Ende dadurch wieder allein dastand. Zwar mit Kind – aber come on.