Leben
Urlaub & Freizeit

Urlaub in Amsterdam: Stadt wehrt sich gegen britische Sauftouristen

NETHERLANDS - DAILY LIFE IN AMSTERDAM llustration of daily life in Amsterdam, Netherlands. Illustration de vie quotidienne en Amsterdam, Pays-Bas. Amsterdam Netherlands PUBLICATIONxNOTxINxFRA
Zahlreiche Brit:innen machen in den Niederlanden Urlaub, um richtig abzugehen.Bild: Martin Bertrand / imago images
Urlaub & Freizeit

"Stay away": Amsterdam wehrt sich gegen britischen Sauftourismus

29.03.2023, 12:53
Mehr «Leben»

Amsterdam hat für feierwütige Menschen einiges zu bieten: ob legales Gras, günstigen Alkohol und zahlreiche Lokale des Nachtlebens. Auch das berüchtigte Rotlichtviertel lockt zahlreiche Menschen aus anderen Ländern an. Doch die Hauptstadt der Niederlande hat offenbar genug. Zumindest von männlichen Touristen aus Großbritannien.

De Wallen ( De Walletjes ) ist ein Rotlichtbezirk in Amsterdam-Centrum. Die Wallen umfassen vor allem das Gebiet östlich vom Damrak, das von Warmoesstraat, Zeedijk dem Nieuwmarkt und dem angrenzenden  ...
Amsterdam lockt mit seinem vielseitigen Nachleben und Lokalen.Bild: Manngold / imago images

Das zeigt sich an einer neuen Kampagne der Stadt, die diese Woche starten soll. Sie trägt den Namen "Stay away" und richtet sich gegen den Partytourismus. Das Prinzip dahinter: Wer in Großbritannien nach bestimmten Begriffen googelt, wird abgeschreckt.

Vor allem von jungen Männern hat Amsterdam genug

Amsterdam ist voll von Tourist:innen, die sich von Bar zu Bar schleppen und dabei auch mal ihre Manieren vergessen. Wie der "Guardian" berichtet, hätten Untersuchungen ergeben, dass männliche Briten im Alter zwischen 18 und 35 Jahren dabei besonders häufig negativ auffallen. Sie sind – ebenso wie niederländische Männer derselben Altersgruppe – für die meisten Belästigungen im Rotlichtviertel der niederländischen Hauptstadt verantwortlich.

Junggesellenabschiede, Sauftouren und Drogenkonsum senken demnach außerdem die Lebensqualität der dortigen Anwohner:innen.

Nun will die Stadt mit der neuen Kampagne "Stay away" etwas dagegen unternehmen. Das Ziel: Besonders junge Männer aus Großbritannien sollen der Stadt fern bleiben. Zumindest, wenn sie nur zum Feiern kommen wollen.

Urlaub in Amsterdam: Party-Meute wird vorab gewarnt

Wer also im Vereinigten Königreich einschlägige Begriffe googelt, bekommt bald ein anderes Ergebnis als erwartet. Suchwörter wie "Billiges Hotel Amsterdam", "Junggesellenabschied Amsterdam" oder "Kneipentour Amsterdam" führen zu einer Aufklärungskampagne samt Videos.

Darin werden die Risiken von übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum beschrieben. Als Folgen werden nicht etwa nur gesundheitliche Auswirkungen aufgezählt, sondern auch speziell auf die Stadt ausgerichtete Konsequenzen: Geldstrafen, Einträge ins Strafregister oder Krankenhausaufenthalte werden hier angeführt.

Tourists looks for girls at Red Light District in Amsterdam,Netherlands

tourists Looks for Girls AT Red Light District in Amsterdam Netherlands
Das Rotlichtviertel lockt viele Torist:innen an. Bild: imago/Paulo Amorim / imago images

Zwar seien Besucher:innen nach wie vor willkommen, betonte der stellvertretende Bürgermeister von Amsterdam, Sofyan Mbarki: "Aber nicht, wenn sie sich danebenbenehmen und Belästigungen verursachen. Dann sagen wir als Stadt: Lieber nicht, bleibt weg." Die Stadt tue mehr als andere europäische Metropolen, um gegen "unverantwortliches" Wachstum vorzugehen, heißt es in einer Erklärung.

Kampagne gegen Sauftourismus soll ausgeweitet werden

Zwar steht Großbritannien derzeit noch im Fokus der Kampagne, doch sie solle dann auf "weitere potenzielle Störenfriede" in den Niederlanden und andere EU-Länder ausgeweitet werden, erklärte die Stadt Amsterdam.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Es gibt noch eine weitere Kampagne, die dem Chaos durch Tourist:innen Einhalt gebieten soll: Die "How to Amsterdam"-Kampagne klärt sie über gängige Regeln in der Stadt auf. "Wir informieren sie zum Beispiel über soziale Medien und mit Warnschildern auf der Straße über das Verbot des Urinierens in der Öffentlichkeit, über Trunkenheit, Lärmbelästigung und den Kauf von Drogen bei Straßendealern", heißt es in einer Ankündigung.

Lohnt sich der Weg zur günstigeren Tankstelle? Mathematiker rechnet vor

Viele Fragen, die wir uns im Alltag stellen, sind im Kern mathematischer Natur. Wie teuer ist Leitungswasser wirklich? Wann könnte ich in Rente gehen, ohne im Alter zu verhungern? Oder auch der Klassiker im Auto: Lohnt sich die Fahrt zur nächsten Tanke, wenn sie ein paar Cent billiger ist?

Zur Story